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Katrin Eder: „Der Nationalpark ist ein Meilenstein für die Erreichung der Biodiversitätsziele“

Achter Geburtstag des Nationalparks Hunsrück-Hochwald mit Pfingstfest gefeiert – Ministerin gratuliert dem Aushängeschild der Region
Windfang am Erbeskopf
Windfang am Erbeskopf

„Nach mehr als drei Jahren intensiver Information und einer breiten Beteiligung der Region ist an Pfingsten 2015 der Nationalpark Hunsrück-Hochwald eingeweiht worden. Dieses über 10.000 Hektar große Schutzgebiet ist für die Landesregierung ein Meilenstein zur Erreichung der Biodiversitätsziele. Nach inzwischen acht Jahren übernimmt die Natur hier mehr und mehr die Regie. Uralte Buchenwälder, seltene Moore und imposante Rosselhalden können sich ungestört entwickeln. Blühende Arnika- und Borstgraswiesen ergänzen diese Palette. Der Nationalpark wird zu einem Hotspot der Artenvielfalt, aber auch zu einem wertvollen und behutsam genutzten Erholungsraum“, eröffnete Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder die Feierlichkeiten zum achten Geburtstag des Nationalparks Hunsrück-Hochwald.

In den ersten 30 Jahren seines Bestehens wird der Nationalpark zu den Entwicklungsnationalparks gehören. Bis zum Jahr 2045 soll auf 75 Prozent der Fläche das Motto „Natur Natur sein lassen“ gelten. Lag dieser Anteil vor acht Jahren noch bei 25 Prozent, so ist er inzwischen auf knapp die Hälfte der Fläche angestiegen (49,4 Prozent). „Die durch die Trockensommer entstandenen Totholzflächen haben eine schnellere Überführung in Wildnisbereiche als ursprünglich erwartet bewirkt. Die Zielsetzung von 75 Prozent Wildnisgebiet könnte – nach aktuellem Stand – bereits 2030 erreicht werden“, erläuterte Katrin Eder.

In der sogenannten Entwicklungsphase des Nationalparks wurden diverse Aufwertungsmaßnahmen angestoßen. Herauszuheben sind hier besonders die Maßnahmen im Rahmen des EU LIFE Projekts „Hangmoore im Hochwald“. Hier wurden über die Jahre Moore renaturiert, damit sich die Arten der degradierten Moore erholen und ausbreiten können. Mehr als 1.700 Stauwerke wurden gebaut, die die entwässernde Wirkung von Drainagegräben rückgängig machen. Darüber hinaus wurden Fichten auf einem Großteil der Projektfläche entnommen, Zäune und Wege entfernt und durch Furten ersetzt, um den ursprünglichen Wasserfluss wiederherzustellen. „Diese Wiedervernässung wird derzeit evaluiert. Es zeigen sich bereits messbare, positive Änderungen“, sagte Ministerin Eder. „Der Nationalpark bedeutet aber nicht nur Natur- und Prozessschutz. Mit dem Nationalpark wird eine nachhaltige Entwicklung verankert, die fest mit der Region verknüpft ist und erfolgreich voranschreitet. Diese einzigartige Landschaft mit ihren Traumschleifen lockt darüber hinaus auch viele Touristinnen und Touristen in die Region: Touren mit Rangerinnen und Rangern und zertifizierte Nationalparkführungen sind nur ein paar der reizvollen Angebote“, so Eder. Für die Besucherinnen und Besucher des Nationalparks sorgen das LEADER-Projekt „Bike-Region Hunsrück-Nahe“ und das seit August 2022 ausgebaute Busangebot im Landkreis Birkenfeld zudem für eine bessere Erschließung der Region. 

„Am achten Geburtstag des Nationalparks feiern wir mit der Region. Seit der Nationalpark-Gründung hat sich unheimlich viel getan: die Natur UND die Region entwickeln sich. Die Region ist bekannter geworden. Gäste kommen wegen des Nationalparks. Die Nationalpark-Tore werden Besucherzentren. Wir haben viele starke Partner gewonnen und der ÖPNV hat sich gravierend verbessert. Gemeinsam mit dem Naturpark Saar-Hunsrück sind wir eine Modellregion für nachhaltigen Tourismus“, sagte Nationalparkamtsleiter Dr. Harald Egidi. „Der Nationalparkwald ist etwas Besonderes, das es in dieser Form nur bei uns gibt. Das große Freilandlabor ist in Forschung und Monitoring DIE Referenz für naturdynamische Prozesse – auch und gerade in Zeiten des Klimawandels. Diese Erkenntnisse geben wir mit der Bildungsarbeit an die jüngeren Generationen weiter“, so Egidi. 

„Die Gründung eines Nationalparks erweist sich als Attraktion für die Region und ganz Rheinland-Pfalz. Für diese wichtigen, gemeinsam erreichten Erfolge in den letzten acht Jahren danke ich allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren. Auf dass nicht nur wir, sondern noch viele weitere Generationen ihre Freude an diesem Prunkstück haben“, betonte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

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