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Katrin Eder: „Bereits im Kita-Alter Grundstein für nachhaltige Ernährung legen“

Tag der Kitaverpflegung in Rheinland-Pfalz: Umweltministerin Katrin Eder zeichnet Ernährungs-Kitas in Bad Kreuznach aus
Kinder in einer Kita essen Obst
Kinder in einer Kita essen Obst

„Bereits im Kita-Alter werden die Weichen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung gelegt. Deshalb kommt Kitas hier neben den Familien eine besondere Rolle zu: Sie können entscheidend dazu beitragen, Kindern Freude an gesundem Essen in Gemeinschaft zu vermitteln. Verankern sich diese Verhaltensweisen, profitieren sie davon ein Leben lang“, so Umweltministerin Katrin Eder am heutigen Dienstag in Bad Kreuznach. Anlässlich des bundesweiten Tages der Kitaverpflegung überreichte sie drei Urkunden zur „Ernährungs-Kita“ an die Städtische Kindertagesstätte Hermann Rohloff aus Bad Kreuznach sowie die Prot. Kindertagesstätte Weizenkorn aus Zweibrücken, die sich jeweils zum zweiten Mal zertifizieren ließen. Die Kindertagesstätte Casa Vivida aus Rheinbrohl erhielt die Auszeichnung zum ersten Mal. 

Seit 2018 haben sich 36 Kitas für die Qualifizierung zur Ernährungs-Kita angemeldet. 25 Kitas haben diese Auszeichnung bereits erhalten, sie ist drei Jahre lang gültig. Anschließend steht ein Re-Audit an. Somit wurden bislang mehr als 2.000 Kinder erreicht. 

In über 90 Prozent der Kitas von Rheinland-Pfalz erhalten Kinder eine Mittagsverpflegung. Ernährungsbewusste Kitas können sich dazu mit der landesspezifischen Qualifizierung zur „Ernährungs-Kita“ kostenfrei beraten und auszeichnen lassen. Die Kriterien dazu orientieren sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

„Das Land bietet den Kita-Teams mit diesem besonderen Angebot die Möglichkeit, sich fachlich und prozessbegleitend beraten zu lassen, um ihr Speisenangebot mit einem individuellen Verpflegungskonzept zu optimieren“, informierte Doris Fey von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Rheinland-Pfalz. Durch die landesspezifische Auszeichnung beziehungsweise einem Re-Audit zur „Ernährungs-Kita“ erhalte die Kita die Möglichkeit, ihr Profil und ihre Arbeit im Themenfeld Ernährung nach außen zu stärken und zu präsentieren, so Fey.

„Bei all unseren Ernährungsprojekten ist es mir wichtig, dass allen Beteiligten vermittelt wird, dass eine nachhaltige und gesundheitsförderliche Ernährung mit saisonalen und regionalen Lebensmitteln, möglichst in Bio-Qualität, mit einem hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel, nicht nur unserem Körper, sondern auch dem Klima und der Umwelt guttut. Wie wir uns ernähren, trägt entscheidend dazu bei, wie viele Treibhausgase wir produzieren und wie viel Wasser verbraucht wird. Deshalb ist der wertschätzende Umgang mit Lebensmitteln wichtig. Diesen können Kinder im Kita-Alltag schrittweise lernen. Hier ist es wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen“, so Eder. „Deshalb rufe ich alle Kitas und Kita-Träger dazu auf, von unseren kostenfreien Angeboten Gebrauch zu machen. Neben der Auszeichnung zur Ernährungs-Kita können sich Kitas auch an weiteren Ernährungsbildungsmaßnahmen der Landesinitiative ‚Rheinland-Pfalz isst besser‘ beteiligen, etwa am EU-Schulprogramm, das auch Kitas adressiert.“ Allein mit der Programmkomponente Obst/Gemüse des EU-Schulprogramms, in dem den Kindern und Jugendlichen regelmäßig kostenfrei frisches Obst und Gemüse angeboten wird, werden fast 3.300 Bildungseinrichtungen mit rund 320.000 Personen erreicht. 

Hintergrund

Die Qualifizierung zur „Ernährungs-Kita“ in Rheinland-Pfalz ist ein aktuelles Landesangebot, das die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Rheinland-Pfalz als Projekt initiiert hat und das eine qualitätsgesicherte Verpflegung in der Kita gewährleisten will. Insgesamt müssen die Kitas drei Punkte erfüllen, um alle drei Sterne zu erhalten: 

1. Qualitätsbereich Verpflegung (1 Stern): 

Etablierung eines Runden Tisches und Benennung eines oder einer Verpflegungsbeauftragten, Beurteilung des Speiseplans und Erarbeitung eines Maßnahmenkonzeptes zur Verbesserung der Verpflegung im Sinne einer Qualitätsentwicklung 

2. Qualitätsbereich Essatmosphäre und Ernährungsbildung (1 Stern):

Maßnahmen zur Verbesserung der Akzeptanz der Verpflegung, Beschäftigung mit der Raumgestaltung und Essatmosphäre sowie Etablierung von Ernährungsbildungsmaßnahmen für alle Kinder in der Kita

3. Qualitätsbereich Verpflegungskonzept (1 Stern): 

Individuell für die Kita wird ein Verpflegungskonzept – inklusive der Ernährungsbildung – erarbeitet und in das Leitbild der Kita integriert. Dadurch kann die erreichte Qualität langfristig gesichert werden. 

PLUS-Punkt

Die Kita wählt zusätzlich den PLUS-Punkt Nachhaltigkeit. Dieser setzt einen besonderen Schwerpunkt auf eine zukunftsfähige Kitaverpflegung. Hierzu wird die Verpflegung anhand einer Checkliste überprüft. Gemeinsam werden Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit erarbeitet.

Das Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz mit der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung sowie für die Qualifizierung zur „Ernährungs-Kita“. 

Weitere Informationen finden Sie unter: https://mkuem.rlp.de/themen/ernaehrung/kita-isst-besser/vernetzungsstelle-kita-und-schulverpflegung-rheinland-pfalz und https://www.fze.rlp.de

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