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Höfken: Spekulation darf Ernährungssicherheit nicht gefährden

Auf einer Fachtagung in Bingen hat Landwirt­schafts­ministerin Höfken die Bundesregierung aufgefordert, sich auf nationaler und internationaler Ebene aktiv dafür einzusetzen, dass zukünftig extreme Preisschwankungen von Nahrungsmitteln verhindert werden und somit das Menschenrecht auf Nahrung gewähr­leistet werde.

„Die Spekulationen mit Agrarrohstoffen schrauben die Lebensmittelpreise in die Höhe.  Für die Menschen in Entwicklungsländern, die bereits 80 Prozent ihres Einkommens für Grundnahrungsmittel ausgeben, ist diese Preistreiberei existenzbedrohend. Das Wetten auf Lebensmittelpreise durch Investmentbanken oder Versicherungen ist ein wachsender Markt. Eine Selbstregulierung funktioniert nicht ausreichend. Daher müssen von staatlicher Seite Rahmenbedingungen gesetzt werden, reguliert und stabilisiert werden“, forderte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken heute anlässlich der Fachtagung „Land und Lebensmittel – grenzenlose Spekulationsobjekte“ der Fachhochschule Bingen.

Notwendig sei eine gesetzliche Begrenzung des rein spekulativen Handels mit Agrarrohstoffen. Die Bundesregierung forderte sie auf, sich auf nationaler und internationaler Ebene aktiv dafür einzusetzen, dass zukünftig extreme Preisschwankungen von Nahrungsmitteln verhindert und somit das Menschenrecht auf Nahrung gewährleistet werde.

Der Verbrauch und die Übernutzung von Ressourcen trage wesentlich dazu bei, dass Nahrungsmittel ein Objekt für Spekulationen würden, führte Höfken an. Dazu gehöre der zunehmende Landfraß, vor allem für Verkehrs- und Siedlungsprojekte, eine nichtnachhaltige Wassernutzung, der Klimawandel und die Zerstörung landwirtschaftlicher Fläche. So seien Schätzungen zufolge 38 Prozent des Ackerlandes sowie 21 Prozent des Grünlandes weltweit von Zerstörung zum Beispiel durch Erosion oder Versalzung betroffen. Aber auch die Verschwendung von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln, durch die Fleischproduktion, Vor- und Nachernteverluste und die Lebensmittelverschwendung beim Verbrauch, nannte die Ministerin. „Es gibt kein Mengenproblem, sondern ein Problem der nichtnachhaltigen Bewirtschaftung und der Verteilungsgerechtigkeit“, so Höfken. Wichtiges Ziel der Politik in Rheinland-Pfalz sei es daher, die Verluste an Rohstoffen und die Verschwendung von Lebensmitteln zu verringern.

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