„Bessere Tierschutzstandards stärken die Position unserer bäuerlichen Landwirte gegenüber der industriellen Tierproduktion auf den Qualitätsmärkten“, betonte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken anlässlich einer Landtagsdebatte am Donnerstag. Sie kritisierte die CDU in Rheinland-Pfalz und im Bund für ihre rückwärtsgewandte Klientelpolitik, die den Tierschutz Lobbyinteressen unterordne, zum Beispiel bei der aktuellen Novellierung des Tierschutzgesetzes. Auch die Bereitstellung von Bundesbürgschaften durch die Bundesregierung für den Aufbau einer tierquälerischen Legebatterieproduktion in der Ukraine sei ein Schlag gegen die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Bauern.
„Dabei liegt das Tierwohl den Verbraucherinnen und Verbrauchern am Herzen. Die Nachfrage nach tiergerecht erzeugten Produkten ist groß. Dies ist auch eine Chance für unsere bäuerlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz“, so Höfken. Die Ministerin nannte die Entwicklung auf dem Eiermarkt als Beispiel dafür, dass die Menschen in Deutschland tierquälerische Haltungsformen nicht tolerieren: „Käfigeier sind aus den Supermarktregalen verschwunden, seit sie als solche gekennzeichnet sind.“ Die rheinland-pfälzische Landesregierung setze sich deshalb für ein bundesweites Tierwohllabel ein, was die Bundesregierung leider ablehne: „Erfreulich ist, dass der Deutsche Tierschutzbund die Initiative ergriffen und ein Tierwohllabel entwickelt hat, das zwei deutsche Lebensmittelketten zum Jahreswechsel einführen werden.“
Höfken wies darauf hin, dass die Landesregierung ihre Fördermittel für Investitionen in tiergerechte Haltungssysteme in der Landwirtschaft erhöht habe: Betriebe, die ihre Ställe tiergerecht umbauen, erhalten im Rahmen des einzelbetrieblichen Förderungsprogramms bis zu 200.000 Euro. Im Bundesrat habe Rheinland-Pfalz erfolgreich Initiativen ergriffen, um den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung sowie den Bau von Großmastanlagen einzuschränken: „Mit konsequentem Vorgehen gegen industrielle Massentierhaltung sowie tierschutzwidrige Haltungsbedingungen schützen wir auch unsere heimischen Betriebe, die es schwer haben, sich im Wettbewerb mit der industriellen Landwirtschaft zu behaupten.“