Zu der Tagung hatte das Umweltministerium gemeinsam mit dem Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. und der DVGW-Landesgruppe Rheinland-Pfalz geladen.
Im Mittelpunkt der Tagung standen unter anderem die Ergebnisse des Forschungsvorhabens ENERWA, das sich mit der Energieoptimierung in Gewinnung, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung des Trinkwassers befasst. Ein Ansatzpunkt ist hierbei unter anderem die Optimierung des Strombezugs unter ökonomischen und ökologischen Aspekten. Dazu gehört, inwieweit Anlagen der Wasserversorgung als flexible Energieabnehmer fungieren und damit günstige Stromtarife z.B. bei Überkapazitäten im Stromnetz nutzen können. Daneben berichteten rheinland-pfälzische Wasserversorger über konkrete Projekte, wie die Optimierung durch künstliche neuronale Netze, die Einführung eines Energiemanagementsystems oder die Eigenstromnutzung aus erneuerbaren Quellen, insbesondere aus eigenen Photovoltaik-, Wind- und Bioenergieanlagen.
„Die Vorträge zeigen: Mit energieoptimierten Maßnahmen, wie effizienten Pumpen, Speichern oder Trinkwassernetzen, lassen sich Strom und gleichzeitig bares Geld sparen“, so Staatssekretär Griese: „Neben einer sicheren Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser steht die Energieeffizienz der Wasserversorgung wie auch in der Abwasserbeseitigung immer mehr im Fokus. Denn beide Bereiche sind wichtige Energie-Großverbraucher. Immerhin entspricht der Strombedarf der in Deutschland vorhandenen Anlagen für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbehandlung dem Verbrauch von rund 1,6 Millionen Vier-Personen-Haushalten.“
Fortschritt in der Umwelttechnik bestehe daher immer neben sauberen Technologien insbesondere in Technologien für mehr Energieeffizienz, um auch in diesem Bereich einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz zu leisten, so Griese: „Dies ist schon allein deshalb unverzichtbar, um die wichtigen hohen Standards in der öffentlichen Wasserversorgung auch zukünftig bezahlbar halten zu können.“
Die Landesregierung unterstütze daher die Kommunen bei den wichtigen wasserwirtschaftlichen Aufgaben der Daseinsvorsorge. So fördere das Land Konzeptionen, Modellvorhaben und Pilotprojekte zur Ermittlung des Energieeinsparpotentials bzw. des Eigenstromerzeugungspotentials. Im Jahr 2017 bezuschusst das Land die kommunalen Maßnahmenträger allein bei der Wasserversorgung mit rund 23 Millionen Euro. „Dies ist nur möglich, weil wir mit dem dafür eingeführten Wassercent eine solide finanzielle Grundlage geschaffen haben. Die gesetzlich verankerte Zweckbindung sichert den zielgerichteten Einsatz der Einnahmen im Bereich der Wasserversorgung und des Gewässerschutzes ab“, so Umweltstaatssekretär Griese.
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Trinkwasser / Energiepolitik
Griese: Effiziente Wasserversorgung ist ein Baustein der Energiewende
„Eine sichere, kostengünstige und zukunftsorientierte Trinkwasserversorgung zählen für kommunale Versorgungsunternehmen zu den großen Herausforderungen in der heutigen Zeit. Die Nutzung erneuerbarer Energien und die Energieoptimierung, gerade auch im Bereich der öffentlichen Wasserversorgung, sind daher unverzichtbar, um die energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen“, erklärte Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese heute auf der Fachtagung „Energieoptimierung in der Wasserversorgung in Rheinland-Pfalz“ in Haßloch.

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