Waldschutz und Waldnutzung seien wichtige und gut miteinander vereinbare forstpolitische Ziele der Landesregierung. „Nur ein ökologisch intakter Wald ermöglicht auf Dauer eine erfolgreiche ökonomische Nutzung. Unsere heimi-schen Wälder liefern den Nachhaltigkeitsrohstoff der Zukunft. 50.000 Arbeitsplätze in der Forst- und Holzwirtschaft sowie in der Papierindustrie hängen davon ab. Wälder sind ein gefragter Ort der Erholung und Räume der außerschulischen Bildung. Sie produzieren den lebensnotwendigen Sauerstoff, reinigen unser Trinkwasser und bieten Lebensraum und Rückzugsmöglichkeit für seltene Tier- und Pflanzenarten“, so die Forstministerin.
Auf über 20 Jahre naturnahen Waldbau und ökologischen Waldumbau in Rheinland-Pfalz lasse sich dabei gut aufbauen. Mit der bereits angelaufenen Einführung eines Biotopbaumkonzeptes im Staatswald werde dieser Weg konsequent weiter beschritten. „Mit unserem neuen Konzept werden wir die alten Baumriesen als wertvolle Lebensräume für seltene Tierarten ganz gezielt erhalten und schließlich dem natürlichen Zerfall überlassen. So schaffen wir ein Verkehrswegenetz für den Artenschutz und berücksichtigen Aspekte der Sicherheit der Waldbesuchenden und der im Wald arbeitenden Menschen.“ betonte Höfken.
In dem Zusammenhang wies Höfken auch darauf hin, dass der Koalitionsvertrag vor-sehe, den Staatswald nach den Grundsätzen des naturnahen Waldbaus zu bewirtschaften und stufenweise nach Forest Stewardship Council zu zertifizieren.
Rheinland-Pfalz ist mit 42 Prozent Waldanteil an der Landesfläche das waldreichste Bundesland. Gleichzeitig ist es eines der letzten Flächeländer ohne eigenen Nationalpark. Diese Lücke zu schließen, sei ein weiterer Beitrag zur künftigen Biodiversi-tätsstrategie des Landes. „Der Landesregierung ist wichtig, dass der Nationalpark zusammen mit der Bevölkerung ausgewiesen wird. Das heißt, dass die Suche nach dem am besten geeigneten Gebiet in einem breiten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, Verbänden und Waldbesitzern erfolgt und ganz entscheidend vom Interesse der Akteure vor Ort abhängt“, betonte Höfken. Das Management des künftigen Nationalparks soll in die Hände qualifizierter Forstleute gelegt werden.
Auf dem Trierer Waldforum bekannte sich Ulrike Höfken ausdrücklich zur Holznutzung in rheinland-pfälzischen Wäldern. Holz sei der Nachhaltigkeitsrohstoff der Zukunft, dessen Verwendung einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leiste. „Wir haben im Koalitionsvertrag ausdrücklich festegelegt, dass die erfolgreiche Clusterinitiative Forst und Holz fortgeführt wird. Mit dieser Initiative leisten wir einen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines vor allem für den ländlichen Raum wichtigen Wirtschaftszweigs“, so die Forstministerin.
Schließlich wies die Ministerin darauf hin, dass man dem Thema bodenschonende Holzernte im Staatswald größere Aufmerksamkeit schenken werde. „Da die Bodenbildung ein extrem langsamer Prozess ist, müssen Böden als grundsätzlich nicht erneuerbare und damit endliche Ressource betrachtet werden. Bodenschutz dient daher auch dem Erhalt des wichtigsten Produktionsfaktors zur Erfüllung der Rohstofffunktion unserer Wälder. Der Schutz des Bodens vor schädlichen Veränderungen ist eine Grundvoraussetzung für die Möglichkeit einer nachhaltigen Nutzung unserer Wälder.“