„Seit Jahren beobachten wir ein klimabedingtes Waldsterben. Auch der letzte Waldzustandsbericht hat gezeigt: Weniger als 20 Prozent der Bäume sind gesund, tausende zeigen abgestorbene Äste in der Baumkrone, etliche sind ganz abgestorben. Die meisten von ihnen aufgrund von Wassermangel und Hitze. Das macht sie zudem anfälliger für den Befall des Borkenkäfers und andere Baumkrankheiten. Um dem Wald gezielt zu helfen, brauchen wir neben effektivem Klimaschutz wissenschaftlich abgesicherte Daten, die zeigen, welche Baumarten in welchem Umfang betroffen sind. Daher ist die Waldzustandserhebung ein wichtiges Umweltmonitoringprogramm, das den Zustand unserer Wälder seit fast 40 Jahren systematisch erfasst“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz anlässlich des bevorstehenden Beginns der diesjährigen Waldzustandserhebung am 19. Juli in Trippstadt.
An festgelegten Stellen im Wald werden seit 1984 unter Anleitung der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) rund 4000 Bäume untersucht. Um besser vergleichen zu können, wie sich deren Zustand im Lauf der Jahre verändert hat und was dafür die Ursache ist, begutachten die Forstleute jährlich die gleichen Bäume. Sind diese abgestorben oder mussten sie gefällt werden, wird ein Nachbarbaum untersucht und dies entsprechend dokumentiert.
Bei der Erhebung begutachten die Forstleute die Baumkronen sowie die Borke. Verfärbungen und ein lichtes Blätterdach sind typische Anzeichen für kranke Bäume. „Das Ausmaß hat mittlerweile solche Dimensionen angenommen, dass dies jeder erkennen kann: Herbstlaub oder gar kahle Bäume im August sind nicht normal. Deshalb müssen wir alles daransetzen, um die Erderhitzung zu stoppen. Denn ist der Wald weg, fehlt auch sein Beitrag für saubere Luft und sauberes Wasser, zum Erhalt der Artenvielfalt und sein wertvoller und klimafreundlicher Rohstoff Holz“, so Manz.
Die Forstleute werden landesweit noch bis zum 4. August den Zustand der Hauptbaumarten Buche, Eiche, Fichte und Kiefer sowie einiger Nebenbaumarten dokumentieren. Die Ergebnisse werden Ende des Jahres im Waldzustandsbericht vorgestellt.