„Angesichts des Klimawandels, der sowohl zu mehr Starkregenereignissen als auch zu Trockenperioden führt, sind die Herausforderungen in der Wasserwirtschaft besonders hoch. Investitionen in den Ausbau von Kläranlagen sind Investitionen in die Zukunft: Sie sorgen für gesunde Ökosysteme und sind damit auch eine der Grundlagen für die Reinhaltung unseres Lebensmittels Nummer eins – sauberem Trinkwasser. Die Hybridpumpstation hier in Gillenbeuren kann besser auf Dürreperioden mit sehr geringen und auf Regenwetter mit sehr starken Wasserzuläufen reagieren und stellt so den Betriebslauf und die Abwasserreinigung in der Region zukunftsfähig auf“, sagte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz anlässlich der Einweihung des Hybridpumpwerks der Verbandsgemeinde Ulmen im Landkreis Cochem-Zell.
Anstatt die in die Jahre gekommene Kläranlage in Gillenbeuren am alten Standort neu aufzubauen, wurde sich für den Anschluss einer Hybridpumpstation mittels Druckleitung an die bestehende Kläranlage Auderath-Schmitt entschieden. Die Abwasserförderung passiert hier pneumatisch, also mithilfe von Druckluft. Das ist eine energieeffiziente, wirtschaftliche und geruchsarme Lösung zum Transport von Abwasser über längere Strecken zur Kläranlage. Darüber hinaus ergeben sich durch die neue Hybridpumpstation neben der Sicherstellung der Abwasserbeseitigung bei Starkregen und Niedrigwasser zudem flexiblere Lösungen für die Anpassung des demografischen Wandels im Siedlungsgebiet. Aufgrund der sehr langen Nutzungsdauer von Abwasserinfrastruktursystemen, verbunden mit hohen Investitions- und Unterhaltungskosten, kann so besser auf sich wandelnde Bevölkerungsstrukturen in der Region reagiert werden. Das hat auch positive Auswirkungen auf die finanzielle Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner.
Darüber hinaus wird mithilfe einer PV-Anlage mit Stromspeicher eine teilweise Eigenversorgung der Anlage mit Strom möglich. „Angesichts des Klimawandels ist es enorm wichtig, dass wir bei allen wasserwirtschaftlichen Maßnahmen darauf achten, dass realisierbare CO2-Minderungsmaßnahmen wie auch Maßnahmen zur Eigenstromerzeugung aus regenerativen Energien konsequent genutzt werden. Hier zählt jeder einzelne Baustein“, erläuterte Erwin Manz.
Durch die Gesamtmaßnahme, die vom Umweltministerium bisher mit 686.200 Euro gefördert wurde, kann bei geringerem Energieaufwand zugleich auch eine Verbesserung der ökologischen Rahmenbedingungen hergestellt werden. Der sogenannte Vorfluter, also das oberirdische Gewässer, in das das Abwasser eingeleitet wurde, wird durch den Anschluss an die leistungsstärkere Kläranlage entlastet. Dadurch ist eine Verbesserung der Gewässerqualität im Vorfluter zu erwarten. „Fließgewässer gehören zu den Hotspots der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Mit der neuen Hybridpumpstation wird bei geringerem Energieaufwand und besserer Reinigungsleistung neben dem Wasser und dem Klima auch die umliegende Natur geschützt“, so der Staatssekretär.
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