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Erwin Manz: „Landwirtschaftliche Betriebe sind wertvolle Botschafter für den Naturschutz“

Klimaschutzstaatssekretär überreicht Anerkennungsurkunden an 36 neue „Partnerbetriebe Naturschutz“
Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz mit den ausgezeichneten Partnerbetrieben Naturschutz
Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz mit den ausgezeichneten Partnerbetrieben Naturschutz

„Neben dem Klimawandel ist die Artenkrise eine der größten Bedrohungen unserer Zeit. Dabei trägt die Landbewirtschaftung maßgeblich zum Erhalt von Lebensräumen und der Artenvielfalt bei. Aber so unterschiedlich wie landwirtschaftliche Betriebe sind, so vielfältig sind auch die jeweiligen Möglichkeiten, was jeder einzelne für den Naturschutz individuell beitragen kann. Als ‚Partnerbetrieb Naturschutz‘ sind derzeit 289 Betriebe anerkannt, die mehr für den Naturschutz auf ihren Höfen unternehmen möchten, heute kommen 36 weitere Betriebe hinzu“, erklärte Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz bei der feierlichen Übergabe der Anerkennungsurkunden an die 36 neuen „Partnerbetriebe Naturschutz“. 

Rheinland-Pfalz unterstützt mit dieser Initiative bereits seit 2010 landwirtschaftliche Betriebe, den Naturschutz optimal in die jeweilige Betriebsführung zu integrieren. „Indem diese 325 unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betriebe zeigen, wie Naturschutz möglich und auch betrieblich sinnvoll ist, werden sie zu wertvollen Botschaftern und Vermittlern des Naturschutzes“, betonte Manz.
 
Landwirte und Landwirtinnen sowie Winzer und Winzerinnen können als „Partnerbetrieb Naturschutz“ herausfinden, welche Maßnahmen dabei helfen, Lebensraum- und Artenvielfalt zu erhalten, welche Förderprogramme dazu angeboten werden und wohin sich der eigene Hof entwickeln kann. Dabei erhalten sie kostenlose Naturschutzberatungen sowie ein Leitbild zur Umsetzung samt Zielvereinbarung, was in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.

Um ein „Partnerbetrieb Naturschutz“ zu werden, müssen Bewerber und Bewerberinnen ein Bewerbungsverfahren durchlaufen sowie individuelle Beratungen wahrnehmen. Seit 2010 fanden bisher sieben Bewerbungsverfahren statt. Aufgrund der überdurchschnittlichen Bewerberzahl von 119 Betrieben im Jahr 2019 konnten erst nach und nach die Beratungen durchgeführt werden, somit erhielten noch 16 Betriebe aus dieser Bewerbungsrunde ihre Urkunde. Mit einer landwirtschaftlichen Gesamtfläche von 7.768 Hektar brachten die Bewerber eine überdurchschnittliche Flächenausstattung mit. Im Januar 2022 fand ein neues Bewerbungsverfahren statt. Dabei reichten 25 Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Gesamtfläche von 1.496 Hektar ihre Bewerbungen ein. 20 dieser Betriebe erhielten nun ebenfalls ihre Urkunde als „Partnerbetrieb Naturschutz“. 

In den kostenlosen Naturschutzberatungen wird betriebsindividuell erörtert, wo Flächen Belange des Naturschutzes berühren und wie durch die Bewirtschaftung zum Erhalt von Lebensräumen oder sogar zur Schaffung neuer beigetragen werden kann. Vom schwalbenfreundlichen Kuhstall, über sogenannte „Lerchenfenster“ im Getreidefeld, die bodenbrütende Vögel schützen, über den Mähzeitpunkt von Grünlandflächen bis hin zum Erhalt und der Pflege von Streuobstwiesen, die vor allem Insekten und Vögel einen wichtigen Lebensraum bieten, gibt es zahlreiche Maßnahmen, die auf den Partnerbetrieben umgesetzt werden. Themen der Beratung können aber auch weitere betriebliche Anliegen, wie die Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise oder Fragen der Tierhaltung sein. 

Die Partnerbetriebe Naturschutz bilden ein landesweites Netzwerk ganz unterschiedlicher Ausrichtung. Darunter finden sich etwa Marktfrucht-, Grünland-, Wein- und Obstbaubetriebe, Betriebe im Haupt- und solche im Nebenerwerb, ökologisch wirtschaftende und konventionell ausgerichtete sowie große und kleine Betriebe.

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