| Stiftung Natur und Umwelt

Erwin Manz „Für erfolgreichen Natur- und Artenschutz müssen wir die Menschen mitnehmen“

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) fördert Digitales Lernspiel zur Natur der Region am „Stellwerk Mensch | Natur | Technik“ in Bingen mit über 30.000 Euro
Stellwerk Mensch Natur Technik in Bingen
Stellwerk Mensch Natur Technik in Bingen

„Die gesellschaftlichen Erwartungen an Ausstellungen und Museen haben sich geändert. Vor allem, um junge Menschen zu erreichen, brauchen wir mehr als Ausstellungsstücke, die man anschauen kann. Wenn wir die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher wecken, sie begeistern und ihnen nachhaltig Wissen vermitteln wollen, müssen sie aktiv an der Erarbeitung der Themen teilhaben können. Das gelingt besonders erfolgreich über spielerische Ansätze, sogenannte ‚Gamification‘-Angebote. Dazu zählt das neue Digitale Lernspiel im Stellwerk in Bingen“, sagte Klimaschutzstaatssekretär und stellvertretender Vorsitzender der SNU, Dr. Erwin Manz.

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotto Rheinland-Pfalz gGmbH, Jürgen Häfner, überreichte er dem Oberbürgermeister der Stadt Bingen, Thomas Feser, einen Förderbescheid in Höhe von 30.713 Euro aus der BINGO! Umweltlotterie für das Lernspiel. 

Das Lernspiel macht die besonderen Lebensräume im Mittelrheintal, Nahetal und Oberrheinischen Tiefland und ihre Arten erfahrbar. Mit ihren Smartphones begeben sich die Besucherinnen und Besucher auf eine virtuelle Abenteuer- oder Rätsel-Rallye durch die Ausstellung. Eingebettet in eine spannende Geschichte mit tierischen Protagonisten der Region durchlaufen die Spielenden dabei einzeln oder in Gruppen bestimmte Stationen. Um eine Mission erfolgreich abzuschließen, müssen sie über das Smartphone Fragen beantworten und Rätsel lösen. Die Lösungen oder der Weg dorthin sind über die Informationen der Exponate zu finden. Die Ausweitung des Digitalen Lernspiels auf die Naturstationen im Park um das Stellwerk schafft zudem ein barrierefreies Angebot, das unabhängig von den Öffnungszeiten des Stellwerks ganzjährig nutzbar ist. 

„Wir freuen uns, dass die Stadt Bingen dank der Fördermittel die Möglichkeit erhält, für das Stellwerk diesen innovativen Weg der Umweltbildung zu gehen“, bekräftigte Oberbürgermeister Thomas Feser, „die Einzigartigkeit dieser Region direkt vor unserer Haustür als Tor zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und Hotspot der Biodiversität rechtfertigen diesen neuen spielerischen Weg der Wissensvermittlung. Das Stellwerk steht seit Beginn für ein Miteinander unterschiedlicher Akteure, die das vielfältige Zusammenspiel von Mensch und Natur in dieser besonderen Region themenübergreifend aufbereiten. So passt es auch, dass das Digitale Lernspiel als Kooperationsprojekt mit verschiedenen Partnern aus 
Hochschulen und Fachfirma gemeinsam mit der Stadt entwickelt wird.“

Dabei handelt es sich um die Technische Hochschule Bingen (Bioinformatik, technische Umsetzung) und die Hochschule Fresenius Köln (Game Design, Spieleentwicklung). Studierende beider Hochschulen werden Konzepte entwickeln und im Anschluss ausgewählte Ergebnisse technisch umsetzen. Die Fachfirma für mediale Kommunikation, Art+Com, begleitet und unterstützt diese Umsetzung.

„Für erfolgreichen Natur- und Artenschutz ist es wichtig, dass wir die Menschen für die Bedeutung von Arten und Lebensräumen sowie ihre Zusammenhänge sensibilisieren. Das Digitale Lernspiel holt die Menschen dort ab, wo sie sich ohnehin häufig befinden – am Smartphone. Damit schaffen wir ein Angebot auf dem neuesten Stand der Technik, das das Stellwerk in Bingen auch in Zukunft zu einem Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher macht“, so Erwin Manz.

Hintergrund

Das „Stellwerk Mensch | Natur | Technik“ wurde am 29. April 2008 im Rahmen der Landesgartenschau 2008 in Bingen eröffnet und gilt seit mittlerweile 17 Jahren als attraktives und beliebtes Ausflugsziel. Auf kleinstem Raum können seitdem in vielfältiger Art und Weise das Zusammenwirken der drei Kräfte Mensch, Natur und Technik entdeckt werden.
 
Die SNU unterstützte bereits die nachhaltige Umnutzung des historischen Gebäudes sowie die Erweiterung der Ausstellung um dreizehn Naturstationen im angrenzenden Park. Die Vermittlung von Umweltbildung sowie die Sensibilisierung für den Arten- und Biotopschutz sind relevante Anteile im Förderspektrum der SNU.

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