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Erwin Manz: „Die 3-Sterne-Qualifizierung hilft dabei, gute nachhaltige Ernährung in Senioreneinrichtungen zu bringen“

Umweltstaatssekretär überreicht erste 3-Sterne-Auszeichnungen an sechs Senioreneinrichtungen in Rheinland-Pfalz – Fachtagung des Fachzentrums Ernährung stellt Ernährungskompetenz in den Fokus
Staatssekretär Dr. Erwin Manz mit Vertreterinnen und Vertretern der ausgezeichneten Senioreneinrichtungen
Staatssekretär Dr. Erwin Manz mit Vertreterinnen und Vertretern der ausgezeichneten Senioreneinrichtungen

„Die Art der Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Umwelt. Aspekte wie Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, Saisonalität und Regionalität werden immer wichtiger. Die Zahl der Seniorinnen und Senioren in unserer Gesellschaft nimmt stetig zu. So wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland weiter steigen. Unser Ziel ist es daher, dass Menschen jeden Alters und jeder Lebenswelt, ein gesundheitsförderliches, nachhaltiges und sicheres, aber auch leckeres Essen erhalten. In der Seniorenernährung bedeutet dies den Spagat zwischen liebgewonnenen Gewohnheiten und Traditionen einerseits und ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen und Aspekten der Nachhaltigkeit andererseits. Ich freue mich sehr, dass ich heute zum ersten Mal und gleich sechs Einrichtungen aus Rheinland-Pfalz eine Urkunde für die 3-Sterne-Qualifizierung in der Seniorenverpflegung überreichen darf“, betonte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz auf der Fachtagung „Bleib wissenshungrig! Ernährungskompetenz fördern vom Kita- bis ins Seniorenalter“ des Fachzentrums Ernährung und der Vernetzungsstelle Seniorenernährung.
 
Das Altenzentrum St. Stephan Stiftung Andernach und das DSK Seniorenzentrum Ludwigshafen erhalten je einen Stern, das DSK Seniorenzentrum Eisenberg den zweiten Stern. Gleich drei Einrichtungen des AWO Bezirksverband Rheinland e. V. werden mit dem dritten Stern ausgezeichnet: AWO Seniorenzentrum „Ursel Distelhut“ (Mainz-Mombach), AWO Seniorenzentrum „Am Hain“ (Diez), AWO Seniorenzentrum „An der Härenwies“ (Trier).  

Eine 3-Sterne-Qualifizierung für die Seniorenverpflegung können Senioreneinrichtungen durch die erfolgreiche Umsetzung von gezielt entwickelten Qualifizierungsmaßnahmen erhalten. Die Vernetzungsstelle Seniorenernährung Rheinland-Pfalz richtet dazu gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz eine kostenlose Beratung zur Gestaltung des Verpflegungsangebots an Verpflegungsverantwortliche sowie Anbieter und Anbieterinnen von „Essen auf Rädern“. Mithilfe eines Handbuchs und Checklisten werden in aufeinander aufbauenden Stufen verschiedene Bereiche der Verpflegung, etwa die Lebensmittelauswahl oder die Essatmosphäre, beleuchtet. Der Speiseplan-Check der Verbraucherzentrale liefert zudem wertvolle Erkenntnisse über die Ausgangssituation und die Entwicklung hin zu einem gesundheitsförderlichen, nachhaltigeren und schmackhaften Verpflegungsangebot. Wichtiger Baustein ist außerdem die Organisation von Runden Tischen, um eine aktive Partizipation der Mitarbeitenden und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit in der Einrichtung zu ermöglichen. Zusätzlich werden Fortbildungen für Mitarbeitende aus den Bereichen Küche, Hauswirtschaft, Pflege und Soziale Betreuung angeboten.

„Wir freuen uns sehr über das Engagement in den Senioreneinrichtungen, die wir bis zum dritten Stern begleiten. Auch wenn das Thema Verpflegung aufgrund der schwierigen Personalsituation in den Einrichtungen nicht immer an erster Stelle steht – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben gezeigt, dass sie sich auch durch das Angebot einer bedarfs- und bedürfnisgerechten Verpflegung für das Wohlbefinden ihrer Bewohnerinnen und Bewohner einsetzen“, so Theresa Lehnen, Leiterin der Vernetzungsstelle Seniorenernährung.
 
Die Fachtagung „Bleib wissenshungrig! Ernährungskompetenz fördern vom Kita- bis ins Seniorenalter“ des Fachzentrums Ernährung und der Vernetzungsstelle Seniorenernährung soll aufzeigen, dass Ernährungsbildung in jedem Alter wichtig ist. Die Tagung bietet etwa einen Vortrag zur Ernährungsbildung, verschiedene Praxisbeispiele aus Kita-, Schul- und Seniorenverpflegung sowie den Kochbus Rheinland-Pfalz, wo Snacks und kleine Gerichte selbst ausprobiert werden können. 
„Gute Ernährung braucht es bis ins hohe Alter, daher ist das Beratungsangebot des Fachzentrums Ernährung und der Vernetzungsstelle Seniorenernährung so wichtig. Die sechs Einrichtungen haben mit der nötigen Unterstützung und durch ihren Einsatz gezeigt, wie gesunde und nachhaltige Ernährung funktionieren kann“, so Staatssekretär Erwin Manz.    


Hintergrund

Das Umweltministerium führt seit 2014 gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz das Projekt „Gut versorgt ins hohe Alter“ durch. Hier wird beratende Unterstützung für Pflegeeinrichtungen und mittlerweile auch für ambulante Dienste, pflegende Angehörige und für Seniorinnen und Senioren selbst angeboten.

Seit 2020 hat die Vernetzungsstelle Seniorenernährung am Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz in Montabaur ihren Sitz. Mit anteiliger Förderung durch das Bundesprojekt IN FORM können so die relevanten Akteure zusammengebracht werden, Beratungsangebote geschaffen und koordiniert sowie für die Bedeutung gesunder Ernährung im Alter geworben werden. Die Vernetzung und der Austausch aller Akteure und Akteurinnen an Runden Tischen oder in Netzwerken sind dabei sehr wichtig, um alle bestehenden Potentiale effektiv zu nutzen. Gemeinsam soll das Ziel erreicht werden, allen Senioren und Seniorinnen in Rheinland-Pfalz eine nachhaltigere, gesundheitsfördernde und schmackhafte Ernährung zu ermöglichen. Die Projektlaufzeit für die Vernetzungsstelle Seniorenernährung ist auf fünf Jahre angelegt, das MKUEM wird sie ab Mitte 2025 aus Landesmitteln finanzieren und verstetigen.

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