Das Giftinformationszentrum Mainz (GIZ Mainz) berät seit 1964 Bürgerinnen und Bürger im Falle von Vergiftungen etwa mit Haushalts- oder Industriechemikalien, Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln, giftigen Tieren oder Pflanzen.
Seit 2000 leistet das GIZ Mainz als gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen auf der Basis einer Verwaltungsvereinbarung diese inzwischen gesetzlich geforderte Dienstleistung für mehr als zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger. Jetzt hat sich auch das Saarland entschlossen, die Dienste dieser gemeinsamen Einrichtung zu nutzen. Ab dem 1. April steht das GIZ Mainz nun auch allen Saarländerinnen und Saarländern mit Rat und Tat zur Seite.
Die Beratungszahlen haben sich insbesondere in den letzten Dekaden sehr dynamisch entwickelt: von 24.367 im Jahre 2000 bis aktuell mehr als 40.000 Beratungen pro Jahr. Inzwischen haben diverse technische Innovationen Einzug gehalten, zum Beispiel von einer modernsten Telefonanlage über ein Videokonferenzsystem bis hin zu umfangreichen medizinischen, pharmazeutischen und toxikologischen Datenbanken zu Medikamenten, Chemikalien, Verbraucherprodukten und anderen Giftstoffen.
Über die Fallverfolgung werden ständig neue medizinisch-toxikologische Erkenntnisse in einer umfangreichen Falldatenbank gesammelt. „In den vergangenen 26 Jahren hat das Giftinformationszentrum Mainz mehr als 700.000 Fälle dokumentiert, die künftigen Patientinnen und Patienten zugutekommen“, sagte Staatsministerin Anne Spiegel anlässlich der neuen Kooperation mit dem Saarland.
Das GIZ Mainz arbeitet täglich rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen. Dies stellt hohe Anforderungen an den Personaleinsatz von Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern, Biologinnen und Biologen, Chemikerinnen und Chemikern sowie an IT-Spezialistinnen und -spezialisten und an die dazu notwendige Logistik. Die hohe Verfügbarkeit und die hervorragende Qualität der Beratungen zahlen sich aus: Menschenleben werden gerettet, schwere Erkrankungen vermieden und für das öffentliche Gesundheitswesen werden Millionenbeträge eingespart, weil unnötige Krankentransporte und Krankenhausaufenthalte vermieden werden.
„Es hat sich herumgesprochen, dass das GIZ Mainz mit großer Konstanz Giftberatung auf höchstem Niveau leistet und von Bürgerinnen und Bürgern sehr geschätzt wird“, erklärte Spiegel und betonte: „Wir freuen uns über die neue Partnerschaft mit dem Saarland, die die bestehende Kooperation zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz beflügelt.“
Hintergrund
Ursprünglich bei der Johannes-Gutenberg-Universität in der Universitätsklinik angesiedelt, ist das GIZ Mainz heute Teil der Universitätsmedizin als eigener Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Das Umweltministerium hat die Fachaufsicht über das GIZ Mainz.
Es ist eine EU-weite Verpflichtung für alle Mitgliedstaaten, fachkundige Einrichtungen zur Giftberatung aufrecht zu erhalten.
Weitere Infos sind online abrufbar unter: http://www.giftinfo.uni-mainz.de/giz/uebersicht.html
Giftberatung: 06131 19240