Das Thema ist aktueller denn je: Gerade gestern hat die Organisation Foodwatch gemeinsam mit Ärzten und Krankenkassen die Bundesregierung aufgefordert, wirksame Maßnahmen gegen Fehlernährung zu ergreifen. Denn die Zahlen sprechen für sich: Laut KiGGS-Studie sind 15 Prozent der drei- bis 17-jährigen übergewichtig oder adipös – 50 Prozent mehr als in den 1980er- und 1990er-Jahren. Bereits Kinder haben mit Begleiterkrankungen wie Typ II-Diabetes zu kämpfen.
Seit 2013 macht der Kochbus im Rahmen der Landeskampagne ‚Rheinland-Pfalz isst besser‘ die Bedeutung und den Wert von Lebensmitteln und gesunder Ernährung direkt vor Ort zum Thema. Nach knapp 220 Einsätzen an Schulen und Kitas, in Senioreneinrichtungen, auf Märkten oder in Betrieben und einer stetig steigenden Nachfrage habe der Kochbus einen neuen Auftritt verdient, so die Ministerin. Ein absenkbarer Anhänger verwandelt sich nun in wenigen Handgriffen in eine Küche mit professioneller Ausrüstung. Den ersten Einsatz bestand das neue Kochmobil heute beim gemeinsamen Kochkurs der Ministerin mit Schülerinnen und Schülern der Anne-Frank-Realschule in Mainz.
„Die aktuellen Lebensumstände machen es Kindern nicht leicht: Körperliche Bewegung konkurriert zum Beispiel mit Medienkonsum. Gleichzeitig hat sich das Essverhalten geändert. In vielen Familien wird immer seltener gemeinsam gekocht und gegessen. Dazu kommt das überall verfügbare Angebot an Fast Food-Produkten, die weniger gesunde Inhaltsstoffe und zu viele Kalorien liefern. Und das hat Folgen: Rund ein Drittel der Gesundheitskosten werden durch ernährungsabhängige Krankheiten verursacht“, so die Ministerin. Mit der Kampagne „Rheinland-Pfalz isst besser“ und des erfolgreichen EU-Schul- und Kita-Programms wolle das Land daher gerade junge Menschen für einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil sensibilisieren, führte Höfken an. Die Ernährungsinitiative gibt es seit 2011 und umfasst mittlerweile mehr als 20 Projekte, die sich an Menschen aller Altersgruppen richten.
„Eine ausgewogene, gute Ernährung hilft nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt“, erklärte Höfken weiter. Die Ministerin erinnerte daran, dass gerade am Vortag der Tag der Lebensmittelverschwendung datiert wurde. Damit markiert der WWF symbolisch den Tag im Jahr, bis zu dem umgerechnet alle in Deutschland produzierten Lebensmittel auf dem Müll landen. Das sind nach WWF-Angaben jährlich rund 18 Millionen Tonnen. Der Kochbus des Ernährungsministeriums setze genau da an: „Wer mehr über Lebensmittel und frisches gutes Essen weiß und Freude am Kochen und gemeinsamen Essen hat, der geht mit Lebensmitteln meist auch bewusster um und bringt ihnen eine höhere Wertschätzung entgegen, so Höfken abschließend.