„Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten ein flächenhaftes Insektensterben erlebt. Dieses massenhafte Artensterben können und wollen wir nicht weiter hinnehmen“, sagt Klimaschutzministerin Katrin Eder. Selbst Naturschutzgebiete sind betroffen, wie die viel beachtete Insektenstudie des Vereins Krefelder Entomologen 2017 gezeigt hat, in der auch Flächen in Rheinland-Pfalz untersucht worden waren. „Wir wollen die Insektenforscher nun bei der Suche nach Möglichkeiten unterstützen, durch gezielte Bewirtschaftung die Insektenvielfalt zu erhöhen. Deshalb fördern wir eine Studie, die positive Effekte der Beweidung mit Ziegen und Schafen untersucht“, erläutert Ministerin Eder bei der Übergabe des Förderbescheids an den Entomologen Dr. Martin Sorg.
Die Studie konzentriert sich auf das Gebiet an den „Feindlichen Brüdern“ bei Kamp-Bornhofen. Die Beweidung in diesem Bereich des Mittelrheintals in der so genannten Halbwilden Haltung ist das am längsten durchgeführte Projekt dieser Art in Rheinland-Pfalz. Gleichzeitig beweisen hier Ziegen unter extremsten Bedingungen (extremer Steilhang 60 Prozent) wie wichtig Schafe und Ziegen für die Offenhaltung von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz sind. Mit der systematischen Untersuchung durch die Krefelder Entomologen unter Leitung von Dr. Sorg soll der Mehrwert einer extensiven Beweidung für die Biodiversität systematisch belegt werden.
Die Krefelder Entomologen forschen bereits seit Jahrzehnten in Zusammenarbeit mit der Landespflegeverwaltung zur besonders wertvollen Insektenvielfalt in Rheinland-Pfalz, vor allem in den Durchbruchstälern vom Rhein und seinen Nebenflüssen.
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität fördert die Studie mit 69.000 Euro. Das Projekt ist auf anderthalb Jahre angelegt.
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