„Mit der Agri-Photovoltaik lassen sich die die Ziele der Energiewende sehr gut mit den Interessen der Landwirtschaft verbinden. Die Kombination von Solarmodulen mit landwirtschaftlicher Nutzung erhöht die Akzeptanz für den Ausbau der Photovoltaik und verringert gleichzeitig den bestehenden Druck auf landwirtschaftliche Flächen. Deshalb begrüße ich ausdrücklich die Vorschläge im ,Osterpaket‘ der Bundesregierung, die den Ausbau der Solarenergie voranbringen werden“, kommentiert Klimaschutzministerin Katrin Eder das gemeinsame Eckpunktepapier der Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz, Umwelt und Agrar.
Mit dem „Osterpaket“ sollen Hemmnisse abgebaut werden, die der Agri-PV bisher entgegenstehen. Unter anderem ist darin der Vorschlag enthalten, Agri-PV auf allen Ackerflächen als grundsätzlich vergütungsfähig ins EEG aufzunehmen. „Wir begrüßen auch, dass Agri-PV-Flächen unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin von der EU-Agrarförderung profitieren können“, sagt Ministerin Eder.
Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Stromverbrauch in Rheinland-Pfalz vollständig aus Erneuerbaren Energien zu decken. Der weitere Ausbau der Photovoltaik nimmt dabei eine wesentliche Rolle ein. Neben dem konsequenten Ausbau auf Dachflächen und PV-Anlagen auf ertragsschwachen Böden sollen auch bereits genutzte oder versiegelte Flächen zur Erzeugung von PV-Strom herangezogen werden.
Bei der Agri-PV bleibt neben der Energieerzeugung eine fast uneingeschränkte Nutzung der Flächen für die Landwirtschaft möglich. Daneben verspricht die Kombination von Solarstromerzeugung und Landwirtschaft gerade mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise weitere Vorteile, betont die Ministerin: „Agri-PV-Anlagen können zu einem geringeren Wasserverbrauch bei Ackerfrüchten in Folge einer Reduktion der Windlasten und der Sonneneinstrahlung führen oder einen Schutz vor Hagel, Starkregen, Frost und Sonnenbrand im Obstbau oder bei Sonder- und Dauerkulturen bieten.“
In Rheinland-Pfalz bietet sich Agri-PV insbesondere im Obstbau an. Deshalb fördert das Land im Rahmen des Pilotprojekts „Agrophotovoltaik als Resilienzkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Obstbau (APV Obstbau)“ die erste errichtete Agri-PV-Anlage in Rheinland-Pfalz in Grafschaft. In dieser wird die Produktion von Äpfeln unter einer für diesen Anwendungsfall speziell designten PV-Anlage erforscht.
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Energie/Landwirtschaft