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Dr. Erwin Manz: „Brauchen Landwirtschaft zum Schutz unseres Trinkwassers“

Klimaschutzstaatssekretär stellt wasserwirtschaftliche Maßnahmen für Landwirtschaft vor / Grundwasserentnahmen sollen digital genau erfasst werden
Wasser aus einem Hahn fließt in ein Glas
Wasser aus einem Hahn fließt in ein Glas

„Wasser ist unser Lebensmittel Nummer Eins. Daher müssen wir alles dafür tun, unser Wasser zu schützen: Für die Trinkwasserversorgung, aber auch als wertvollen Lebensraum und als wichtige Ressource für die Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie. Mit zunehmender Dürre wird Wasser immer knapper. Gleichzeitig konzentrieren sich so Verunreinigungen, da der Verdünnungseffekt ausbleibt. Es ist unerlässlich, dass wir die Wasserinfrastruktur anpassen und weiterhin alles daransetzen, die Erderhitzung aufzuhalten. Dazu brauchen wir auch die Landwirtschaft“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz auf den rheinhessischen Bauern- und Winzertagen am heutigen Mittwoch in Mainz.
 
Das Klimaschutzministerium arbeite, so Manz, derzeit an der Fortschreibung des Wasserversorgungsplans 2022. Er sei die Grundlage zur langfristigen Sicherstellung der öffentlichen Trinkwasserversorgung. Hierbei stehe insbesondere die Anpassung in Bezug auf Niedrigwasser und Trockenheit bzw. Hitze im Fokus. So sei die mittlere jährliche Grundwasserneubildung in den vergangenen 20 Jahren gegenüber dem langjährigen Mittel um rund 25 Prozent zurückgegangen. Bei gleichbleibenden klimatischen Verhältnissen müsse auch für die kommenden Jahre mit einer defizitären jährlichen Grundwasserneubildungsrate gerechnet werden. „Daher werden wir künftig insgesamt weniger Wasser zur Verfügung haben, denn Trinkwasser wird zu 97 Prozent aus unserem Grundwasser gespeist. So kann es auch künftig regional zu Versorgungsengpässen kommen. Uns ist es wichtig, bei der Entwicklung künftiger Strategien alle mit ins Boot zu holen: Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Verwaltung, verschiedener Interessensvertretungen und natürlich auch aus der Landwirtschaft“, so Dr. Manz. 

In diesem Zusammenhang stehen auch erforderliche Anpassungen im wasserwirtschaftlichen Vollzug bei der Zulassung und Kontrolle von Wasserrechten für die landwirtschaftliche Bewässerung. So soll künftig nicht mehr mittels einer schriftlichen Erklärung, sondern digital genau erhoben werden, wie viel Grundwasser ein landwirtschaftlicher Betrieb entnimmt. Zudem muss der sogenannte „Wassercent“ auch bei landwirtschaftlicher Nutzung für Grundwassermengen ab 10.000 Kubikmetern jährlich bezahlt werden. Diese Regelung gilt voraussichtlich ab dem 1. Januar 2024.

Auch die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser für die landwirtschaftliche Bewässerung, das Thema Bodenerosion und Wasserrückhalt in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Gewässerschutz und die Verbesserung der Grundwasserqualität sind weitere Themenfelder, an denen das MKUEM weiter gemeinsam mit der Landwirtschaft arbeiten wird. Unter Federführung des Landwirtschaftsministeriums soll zudem ein Bewässerungskonzept für die Landwirtschaft erarbeitet werden. Dabei geht es einerseits um den Wasserbedarf für verschiedene Kulturen als auch um Bewirtschaftungsmaßnahmen, etwa bei der Bodenbearbeitung, bei der künstlichen Beregnung und bei der Wahl von hitzetoleranten Sorten.

„Wir alle können ohne sauberes Wasser nicht leben, deshalb müssen wir auch alle gemeinsam daran arbeiten, dieses kostbare Gut zu schützen“, so Manz.

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