| Tierseuchen

Afrikanische Schweinepest soll mit Hilfe von mehreren Kilometer langem Zaun eingedämmt werden

Damit sich die Tierseuche nicht weiter ausbreitet, stellt das Umweltschutzministerium einen Elektrozaun den Kreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms zur Verfügung. So soll verhindert werden, dass mit ASP infizierte Tiere weiter abwandern
Wildschweine
Wildschweine

„Um die Schäden in der Landwirtschaft möglichst gering zu halten und Einschränkungen für alle Bürgerinnen und Bürger auf ein erforderliches Minimum zu reduzieren, ist es wichtig, dass wir alles daransetzen, dass sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) nicht weiter ausbreitet. Mithilfe eines mobilen Elektrozauns, den das Umweltministerium bereits vor Jahren für den Seuchenfall angeschafft hat, wollen wir verhindern, dass infizierte Tiere weiter abwandern, womit sich das Restriktionsgebiet ausdehnen würde“, so Umweltministerin Katrin Eder am heutigen Dienstag. Der Zaun ist damit ein weiterer wichtiger Faktor unseres Maßnahmenbündels. Nachdem in den letzten Tagen ein über 4700 Hektar großes Gebiet mittels Drohnen und Kadaverspürhunden in der infizierten Zone der Landkreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms abgesucht wurde, kann jetzt die B9 bzw. die unmittelbar im räumlichen Kontext liegende Bahnstrecke als Abgrenzung genutzt werden, um die Verbreitung des Virus aus der Kernzone möglichst zu verhindern“, so Eder. Der Zaun berücksichtigt dabei die Wanderbewegung der Wildschweine.

Der Zaun wird auf einer Länge bis zu 30 Kilometer in der Nähe der B9 bzw. der Bahntrasse gestellt.  Die genaue Streckenführung kann noch nicht angegeben werden. Ist alles geklärt, können in zwei bis drei Tagen rund 20 Kilometer Zaun aufgestellt werden. Dieser wird dann täglich auf etwaige Schäden überprüft. Über den genauen Zeitpunkt zum Start des Zaunbaus wird rechtzeitig informiert. 

Die Tierseuche ist für Menschen ungefährlich, allerdings für Haus- und Wildschweine hoch ansteckend und meist tödlich. Wird der Erreger eingeschleppt, verursacht dies hohe ökonomische Schäden in der Landwirtschaft und bringt ein großes Leiden für die Tiere mit sich.

„Jede und jeder kann dazu beitragen, dass sich die Afrikanische Schweinepest nicht weiter ausbreitet. Deshalb appelliere ich, Speisereste nicht in der Landschaft und nur in Abfallbehältnissen mit Deckel zu entsorgen, damit Wildschweine diese nicht fressen können. Das gilt nicht nur für die Restriktionszonen in den Kreisen Alzey-Worms und Mainz-Bingen, sondern generell. Denn auch aus anderen betroffenen Gebieten weltweit kann das Virus weiterhin eingeschleppt werden“, so Eder angesichts der Ferienzeit, die mit einem erhöhten Reiseaufkommen verbunden ist. Die Tierseuche kann durch infizierte Wurst- und Fleischreste, mitgebrachte Souvenirs oder Jagdtrophäen eingeschleppt werden. Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest ist extrem widerstandsfähig und sowohl in rohem Fleisch als auch in gepökelten oder geräucherten Fleischwaren, wie Schinken und Salami, über mehrere Wochen und Monate überlebensfähig, in tiefgefrorenem Fleisch kann der Erreger sogar jahrelang überleben.


Hintergrund

Nachdem am 15. Juni 2024 in Hessen die ersten Fälle von afrikanischer Schweinepest (ASP) bestätigt wurden, hat die ASP am 6. Juli 2024 auch Rheinland-Pfalz erreicht. Bislang wurden bei 4 Wildschweinen im Landkreis Alzey-Worms und bei einem Wildschwein im Landkreis Mainz-Bingen das Virus der afrikanischen Schweinpest nachgewiesen.. Auf Grund der ASP-Fälle wurde eine Sperrzone / infizierte Zone von rund 15 km um die Fundorte der positiv beprobten Wildschweine ausgewiesen, in welcher verstärkt nach Wildschweinkadavern gesucht wird und in welcher mittels Allgemeinverfügung bekannt gemachte Restriktionen gelten, damit sich die Tierseuche nicht weiter ausbreiten kann. 

Die aktuellen Zahlen sowie FAQ finden Sie hier: https://mkuem.rlp.de/themen/tiere-und-tierwohl/tiergesundheit-tierseuchenbekaempfung/afrikanische-schweinepest-asp-1

Die Informationen der betroffenen Landkreise in Rheinland-Pfalz finden Sie hier: 

https://www.kreis-alzey-worms.de/afrikanische-schweinepest
https://www.mainz-bingen.de/de/afrikanische-schweinepest.php

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