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Webseite zu Radioaktivitätswerten der Großregion gestartet

Erstmals haben nun die Bürgerinnen und Bürger der Großregion die Möglichkeit, sich selbst ein Bild über die aktuellen Radioaktivitätsmesswerte in ihrer Region zu machen. Die neue Webseite veröffentlicht auf einer grenzübergreifenden Landkarte stündlich aktuelle Messungen.
Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Internet-Seite
Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Internet-Seite

"Diese können auch gezielt rund um die Atomkraftwerke der Großregion abgerufen werden - sowohl in Deutsch, als auch in Französisch“, verkündete Umweltministerin Ulrike Höfken heute in Trier gemeinsam mit dem saarländischen Umweltminister Reinhold Jost sowie Vertretern aus Ministerien der Großregion zum offiziellen Start der Seite.

„Der Reaktor-Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986 hat erschreckend deutlich gemacht, dass Radioaktivität vor Staatsgrenzen keinen Halt macht“, so Höfken. Doch auf Messwerte im Umfeld beispielsweise des französischen AKW Cattenom oder des belgischen AKW Tihange konnte man bislang nur auf den Internetseiten der jeweiligen staatlichen Institutionen zugreifen. Dazu erschwerten Sprachbarrieren den Zugang. „Die Online-Karte bietet der Großregion nun einen einheitlichen Zugriff auf Daten von rund 300 Messstationen in Lothringen, Luxemburg, der Wallonie, Rheinland-Pfalz und dem Saarland“, so Höfken. Für jede Station kann stündlich die Gamma-Dosisleistung verfolgt werden, also das Maß der Strahleneinwirkung auf den Menschen. Die aktuell gemessenen Werte beruhen auf der natürlich vorhandenen Radioaktivität. Erst bei einem möglichen Reaktorunfall – wie beim Durchzug der Radioaktivitätswolke aus Tschernobyl 1986 – sei mit deutlich erhöhten Werten zu rechnen, erläuterte Höfken.

„Das Messnetzwerk dient der Transparenz und Information sowie als Frühwarnung im Falle eines nuklearen Unfalls. Mehr Sicherheit wird es jedoch erst geben, wenn die risikoreichen, überalterten Atomkraftwerke in der Großregion abgeschaltet werden. Dafür setzt sich Landesregierung auf allen politischen Ebenen ein“, betonte die Ministerin. Bei der Umweltministerkonferenz im Juni haben die Bundesländer auf Initiative von Rheinland-Pfalz den einstimmigen Beschluss zur Abschaltung grenznaher Atomkraftwerke gefasst. Zurzeit prüfe die Landesregierung den Beitritt zur Klage der Städteregion Aachen gegen den Weiterbetrieb des AKW Tihange. Der Ministerrat werde darüber voraussichtlich noch vor der Sommerpause entscheiden, kündigte Höfken an.

Link zur Online-Karte im Geo-Portal der Großregion (GIS-GR):
<link http: www.gis-gr.eu portal themen-und-karten umwelt radioaktivitaet.html>www.gis-gr.eu/portal/themen-und-karten/umwelt/radioaktivitaet.html

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