Unter dem Motto „Klimaschutz: Handeln und Umsetzen“ diskutierte die Ministerin mit Fachleuten aus Wissenschaft, Politik und Verbänden im Vorfeld der nächsten Weltklimakonferenz in Bonn im November dieses Jahres, welche Weichen für den Klimaschutz gestellt werden müssen, um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 weiter zum Erfolg zu führen.
Der weltweit renommierte Klimaexperte Prof. Dr. Dr. Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erklärte: „Die Folgen des Klimawandels machen uns verwundbar – Hitzewellen, Starkregen oder Stürme, wie sie derzeit weltweit wüten, werden zunehmen. In Paris haben sich die Staaten der Welt geeinigt, den Anstieg der globalen Mitteltemperatur auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Das ist eine einzigartige Chance für eine neue, nachhaltige Gründerzeit, bei der es nicht nur um ökologischen und ökonomischen Fortschritt geht, sondern um nichts weniger als die Rettung des Planeten.“
Klar sei: Die Klimaschutzbemühungen würden auch ohne US-Präsident Donald Trump weltweit weitergehen – und das auch in den USA, auf Ebene der Bundestaaten und Städte, so Höfken. Rheinland-Pfalz werde kommende Woche dem weltweiten Klimaschutz-Netzwerk Under 2 MOU – hinter dem mittlerweile knapp 180 Staaten und Regionen, mehr als eine Milliarde Menschen und über ein Drittel der Weltwirtschaft stehen – beitreten. „Mit dem Beitritt tragen wir dazu bei, diejenigen, die die globale Durchschnittstemperatur auf unter zwei Grad Celsius begrenzen wollen, zu stärken“, führte Höfken an. In dem Under 2-Memorandum of Understanding vereinbaren die Unterzeichner unter anderem, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent bezogen auf das Niveau von 1990 zu senken. „Das Landesklimaschutzgesetz, das wir 2014 als eines der ersten Bundesländer verabschiedet haben, und die Maßnahmen des Landesklimaschutzkonzepts stehen im Einklang mit den Zielen des Memorandum of Understanding“, erklärte die Ministerin.
„Mit unserem Klimaschutzgesetz und -konzept sowie dem Beitritt in die Under 2 MOU-Koalition haben wir in Rheinland-Pfalz die Weichen zum Handeln gestellt. Bis 2050 soll Rheinland-Pfalz weitgehend klimaneutral werden. Wir wollen dabei Vorbild sein und bis 2030 eine klimaneutrale Landesverwaltung erreichen“, sagte Höfken. „Die neue Bundesregierung muss anlässlich der UN-Klimakonferenz dringend ein Klimaschutzgesetz auf Bundesebene auf den Weg bringen“, forderte die Ministerin. Der Klimaschutz brauche in ganz Deutschland einen rechtlich verbindlichen Rahmen.
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Klimaschutz
Vor der Weltklimakonferenz in Bonn – Höfken: Rheinland-Pfalz stellt Weichen zum Handeln
„Die steigende Anzahl von Unwettern oder das Einwandern neuer Insektenarten, wie etwa die Kirschessigfliege, zeigen: Der Klimawandel schreitet voran. 2015 und 2016 waren weltweit die wärmsten Jahre seit der globalen Temperaturaufzeichnung“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute in Mainz.

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