„Der Ausstieg aus jeder Form der Käfighaltung von Legehennen muss endlich abgeschlossen werden“, forderten heute Landwirtschaftsstaatssekretär Thomas Griese und der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder. Auf dem Mainzer Wochenmarkt machten Landwirtschaftsministerium und Tierschutzbund gemeinsam darauf aufmerksam, dass nach wie vor noch Legehennen in tierschutzwidrigen Altanlagen gehalten werden. Die klassische „Legebatterie“ sei zwar seit Anfang 2012 in der EU und schon seit 2010 in Deutschland verboten, die Kleingruppenkäfige seien aber kaum besser. „Jede Henne hat gerade mal den Platz von etwas mehr als einem DIN A4-Blatt. Bewegungen wie Auffliegen, ungestörte Eierablage, Ruhen oder Staubbaden sind nicht möglich“, so Griese. Auch diese Kleingruppenkäfige werden in Rheinland-Pfalz seit 2012 nicht mehr neu gebaut. Rheinland-Pfalz hat eine Bundratsinitiative gestartet und erwartet nun von der Bundesregierung, dass sie endliche eine glaubwürdige Verhandlungsgrundlage für eine Stilllegung der Altanlagen vorlegt.
Schon 2012 hatte eine große Mehrheit der Länder die Bundesregierung aufgefordert, der Käfighaltung ein Ende zu setzen. Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor die Kleingruppenhaltung als unvereinbar mit dem Grundgesetz erklärt und eine Neuregelung gefordert. Die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung kam mit ihrer völlig überzogenen Fristsetzung bis 2035 nicht durch und hat dann den Länderbeschluss nicht verkündet. „Und bis heute ist nichts geschehen. Wir fordern die jetzige Bundesregierung und vor allem CSU-Agrarminister Schmidt auf, dass die Betriebe mit Kleingruppenkäfigen bis spätestens 2023 umgestellt sind“, so Griese. Es könne doch nicht sein, dass der Ausstieg aus der Käfighaltung länger dauern soll als der Atomausstieg, sind sich Griese und Schröder einig.
Außerdem setzen sich Griese und Schröder dafür ein, dass die Haltungsform der Hühner auch auf Lebensmitteln mit verarbeiteten Eiern anzugeben ist. Ein entsprechender Antrag aus Rheinland-Pfalz fand hierzu bereits 2013 im Bundesrat eine Mehrheit. Auch hier ist die Bundesregierung gefordert zu handeln.
„Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen keine Eier aus Käfighaltung. Seit die Haltungsform auf Eiern ablesbar ist, sind Käfigeier aus den Regalen verschwunden“, so Griese. Bei verarbeiteten Eiprodukten wie Backwaren oder Fertigprodukten gäbe es bislang jedoch keine Kennzeichnung der Haltungsform. „Der Verbraucher benötigt aber Klarheit, sich auch bei verarbeiteten Eiprodukten für mehr Tierschutz zu entscheiden“, so Rita Rausch von der Verbraucherzentale. „Die Gesellschaft akzeptiert die Tierqual nicht mehr. Das muss nun von Gesetzgeber, Landwirten und Handel umgesetzt werden“, sagte Schröder.
In einer Talkrunde am Kochbus auf dem Mainzer Wochenmarkt diskutieren Staatsekretär Griese, der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, die Vorsitzende des Tierschutzbeirates, Christiane Baumgart-Simons sowie Vertreter der Verbraucherzentrale über die Haltung von Legehennen und die Kennzeichnung von Eiprodukten.
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