| Grüne Woche Rheinland-Pfalz

Ministerin Höfken startet Initiative zur regionalen Wertschöpfung

Zum Auftakt der Grünen Woche Rheinland-Pfalz hat Umweltministerin Höfken heute die Initiative „Erfolgreich auf dem Land: Wertschöpfung durch Wertschätzung“ gestartet. Im Rahmen der Grünen Woche werden im ganzen Land agrar- und weinbaupolitische Zukunftsthemen diskutiert und neue Projekte und Ideen zur Wertschöpfung im ländlichen Raum vorgestellt.

Regionale Qualitätsprodukte wie Gemüse, Obst, Milch oder Fleisch werden zunehmend nachgefragt. Diesen Trend möchte die Landesregierung stärken, um gesunde Ernährung zu fördern und die Wertschöpfung in den ländlichen Räumen zu steigern. Zum Auftakt der Grünen Woche Rheinland-Pfalz 2012 hat Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken deshalb am Montag die Initiative „Erfolgreich auf dem Land: Wertschöpfung durch Wertschätzung“ gestartet. Landwirtschaftliche Betriebe, Caterer, Gastronomen und andere regionale Wirtschaftsakteure sind aufgerufen, Projekte zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung einzureichen. Höfken stellt dafür 500.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) bereit. „Mit der Initiative wollen wir den Blick für die individuellen Chancen der Betriebe und Regionen schärfen und anregen, dass sich leistungsfähige Partner zusammentun, um regionale Wertschöpfungsketten zu knüpfen“, sagte Höfken bei einer Veranstaltung ihres Ministeriums in Boppard.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa wies die Ministerin darauf hin, dass in den kommenden Monaten die Weichen für die Förderperiode ab 2014 gestellt werden: „Jetzt geht es darum, die zukünftigen Rahmenbedingungen für unsere Landwirte und Winzer auszugestalten. Dabei setze ich mich für eine weiterhin starke Förderung der ländlichen Räume ein, insbesondere für mehr Regionalität und Wertschöpfung.“ Regionale Wertschöpfungskette haben aus Sicht der Ministerin eine besondere Bedeutung für Rheinland-Pfalz, weil vom Rohstoff über die Verarbeitung, den Handel bis zum Vertrieb zum Kunden wertvolle Produkte entstehen, die sich deutlich von anonymen Massenprodukten unterscheiden und deshalb von den Kundinnen und Kunden honoriert werden. Damit können vielen rheinland-pfälzischen Betrieben, insbesondere in den Mittelgebirgsregionen und im Mittelstand Perspektiven eröffnet werden, am Markt erfolgreich zu sein.

Erfolgreiche Beispiele solcher Wertschöpfungsketten wurden in Boppard vorgestellt: Der Wolfsbornerhof in Herchweiler (Landkreis Kusel) verknüpft die Ziegenhaltung mit einer Schaukäserei und Gastronomie. Die Kita „Kinderhafen“ in Diez (Rhein-Lahn-Kreis) integriert regional erzeugte Produkte in ihren Speisplan. Die Agrarmarketing e.V. aus Mecklenburg-Vorpommern beliefert einen Caterer, der für ca. 40 Schulen und 30 Kindertagesstätten Mittagessen anbietet. Und die Arbeitsgruppe integrierter Landbau (AGIL), ein Zusammenschluss von rund 60 Landwirten in Rheinland-Pfalz, kooperiert mit 14 Bäckereien und drei rheinland-pfälzischen Mühlen.

Bewerbungsunterlagen und Informationen zur Initiative „Erfolgreich auf dem Land“ finden Sie unter <link http: www.eler-paul.rlp.de aktuelles _blank external-link-new-window>www.eler-paul.rlp.de /aktuelles

Staatssekretär Griese: Vom Hofladen in den Supermarkt

Regionale Produkte im Supermarkt haben nach Ansicht von Thomas Griese, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium, zwei entscheidende Vorteile: Direkt vermarktende Betriebe erschließen sich neben ihrem Hofladen neue Absatzwege. Gleichzeitig finden Verbraucher bei ihren gewohnten Besorgungen im Supermarkt ein erweitertes, attraktives Sortiment. Bei einem Besuch des Hofladens Schmitt in Mainz-Laubenheim und eines REWE-Marktes in der Mainzer Oberstadt im Rahmen der Grünen Woche Rheinland-Pfalz 2012 wurde daher das Konzept LANDMARKT der REWE-Gruppe vorgestellt.

Über diese von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz begleitete Initiative werden in mittlerweile zehn REWE-Märkten in Rheinhessen und im Nahe-Raum Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Nudeln und Säfte und viele andere Erzeugnisse von Bauern aus der Region angeboten. „Der Obstbaubetrieb Schmitt ist seit Oktober 2011 dabei und gehört damit zu den LANDMARKT-Pionieren“, erläuterte Elisabeth Seemer, Projektleiterin bei der Kammer. Schwerpunkt des Betriebes Schmitt mit sechs Hektar Obstfläche ist der Apfelanbau. Bereits während der Ernte gibt es frisch gepressten Apfelsaft. Eine Spezialität ist die rotfleischige Apfelsorte Weirouge.  

„Für uns eröffnen regionale Produkte die Chance, unsere Kunden mit besonderen Angebote ansprechen zu können“, stellte Kurt Heil, Verkaufsleiter REWE Mitte, fest. Ein qualitätsorientiertes Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels wie REWE komme damit dem Trend zu mehr Regionalität und der Präferenz vieler Verbraucher für Lebensmittel mit nachvollziehbarer Herkunft und besonderen Qualitäten entgegen.

„Das ist seriöse Regionalvermarktung, die allen nutzt: dem Kunden, dem Handel und dem Erzeuger“, so das Fazit von Staatssekretär Griese.

Die Grüne Woche Rheinland-Pfalz 2012 veranstaltet das Landwirtschaftsministerium bereits zum sechsten Mal. In diesem Jahr steht die regionale Wertschöpfung unter dem Motto "Werte schätzen, Werte schaffen: Zukunft auf dem Land!“ im Mittelpunkt. In 18 Einzelterminen im ganzen Land werden in dieser Woche agrar- und weinbaupolitische Zukunftsthemen diskutiert und neue Projekte und Ideen zur Wertschöpfung im ländlichen Raum vorgestellt.

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