| Bauwirtschaft

Katrin Eder: „Rheinland-pfälzische Forschende treiben Klimaschutz im Bauwesen voran“

Das „Klimabündnis Bauen“ unterstützt klimafreundliche Impulse in der Fachwelt: Fachpublikation „Wege der Bauwende“ wird vorgestellt – Klimaschutzministerium hat Publikation mit rund 33.000 Euro unterstützt
Kurzimpuls von Umweltministerin Kartrin Eder zur Buchvorstellung "Wege zur Bauwende"
Kurzimpuls von Umweltministerin Kartrin Eder zur Buchvorstellung "Wege zur Bauwende"
Bildausschnitt aus der Neuerscheinung "Wege zur Bauwende"
Bildausschnitt aus der Neuerscheinung "Wege zur Bauwende"

„Auf den Bau und den Betrieb von Gebäuden entfallen circa 40 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland. Dadurch zählt der Gebäudesektor zu den größten Treibhausgas-Emittenten. Umso wichtiger ist es Wege zu finden und in die Breite zu bringen, die auf den klimafreundlichen Bau von Gebäuden zielen, sodass diese zu Klimaschützern werden. Mit dem Klimabündnis Bauen setzen wir uns dafür ein, dass diese Möglichkeiten in der Branche bekannter und dann auch häufiger genutzt werden“, sagte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Vorstellung des neuen Buches „Wege der Bauwende“.

Das Klimaschutzministerium hat die Publikation über das Klimabündnis Bauen mit circa 33.000 Euro unterstützt. In dem Buch werden aktuelle Erkenntnisse zum klimafreundlichen Bauen diskutiert und mittels Handlungsempfehlungen konkrete Wege dorthin aufgezeigt.
Ein möglicher Weg ist, Bauteile wieder verwendbar zu machen. Das ist Ziel des Konzepts „Design for Disassembly“. „Gestalten zum Auseinandernehmen klingt zunächst widersprüchlich. Für ein klimafreundliches Bauen ist es jedoch sehr wichtig, dass die Nachverwendung der Bauteile direkt bei der Planung etwa eines Hauses mit bedacht wird. Die Wiederverwendung von Bauteilen spart den CO2-Ausstoß einer erneuten Herstellung und zusätzlich noch Platz auf den Entsorgungshalden“, sagte Katrin Eder.

Erste Beispiele für Gebäude, die zum Auseinandernehmen und daher mit der Wiederverwertung der einzelnen Bauteile im Hinterkopf gebaut wurden, gibt es schon. Dazu zählt beispielsweise die vom Klimabündnis Bauen mit 60.0000 Euro geförderte Werk- und Forschungshalle Diemerstein. Hier lassen sich alle Bauteile zusammenfügen und daher auch auseinandernehmen und wiederverwenden. Ein weiteres Projekt „Re-Use Holzbau“ unterstützt das Erstellen von einer landesweiten Materialdatenbank für Holzbauelemente, die dann in neuen Projekten wieder eingesetzt werden können. Dieses Projekt wird mit knapp 650.000 EUR unterstützt (https://klimabuendnis-bauen.rlp.de/klimafreundlich-bauen/projekte/re-use-holzbau).

„Wege zur Bauwende“ ist hervorgegangen aus einer Konferenz, die das Klimabündnis Bauen in Kooperation mit der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau im Jahr 2023 als Beitrag zur rheinland-pfälzischen Gipfelpräsidentschaft der Großregion organisierte hatte. Im Zentrum der Konferenz stand die Frage, wie die Wende zum klima- und ressourcenschonenden Bauen in der Praxis gelingen kann. An der Konferenz hatten Gäste aus Frankreich, Belgien, Liechtenstein und der Schweiz teilgenommen. Das Buch steht auf Deutsch und Französisch zur Verfügung. „Der Klimawandel macht nicht an Landesgrenzen halt. Darum ist es wichtig, dass auch wir das nicht tun. In der Bekämpfung des Klimawandels und der Anpassung an seine Folgen können wir von Lösungsansätzen aus anderen Ländern profitieren“, so Katrin Eder.

Hintergrund

Das „Klimabündnis Bauen in Rheinland-Pfalz – nachwachsende und kreislaufeffiziente Rohstoffe stärken“ hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an klimafreundlichen Gebäuden in Rheinland-Pfalz zu erhöhen. Dazu setzt es sich für die Verbreitung von Wissen ein und fördert Forschung sowie Leuchtturmprojekte. Im Klimabündnis Bauen arbeitet das Klimaschutzministerium mit dem Finanzministerium zusammen. Für die Forschung zu Holztragwerken, Bauen im Bestand und Wiederverwendung im Bauwesen wurden in den drei Jahren seit der Gründung des Klimabündnis Bauen rund zwei Millionen Euro Fördergelder bewilligt. Dazu zählen die Laubholzforschung oder die Schwachholznutzung, die Wege aufzeigen, um mit der mittel- bis langfristig erwartbaren Ressourcenverknappung an Nadelholz umzugehen. Viele der Projekte des Klimabündnis Bauen wurden bereits mit Preisen, wie dem deutschen Ingenieurbaupreis 2024, ausgezeichnet.

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