„Heißzeit ist das deutsche Wort des Jahres 2018. Der Begriff steht für den extremen Sommer und die Auswirkungen des Klimawandels. Die Klimaerhitzung ist bereits in unserer Sprache angekommen – vielleicht versteht jetzt auch der letzte Skeptiker, dass Klimaschutz keine Option, sondern ein absolutes Muss ist. Bei der Klimakonferenz in Kattowitz geht es letztendlich um die Zukunft der Menschheit und um eine lebenswerte Welt für die uns folgenden Generationen. Wir alle müssen unsere Anstrengungen beim Kampf gegen den Klimawandel vergrößern und unsere Kräfte bündeln“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute anlässlich der schwierigen Endverhandlungen bei der Weltklimakonferenz in Polen. Die letzten Jahre und gerade dieser Sommer zeigen: Die Wetterextreme nehmen aufgrund der Klimaveränderungen dramatisch zu. Laut Germanwatch war 2017 mit 11.500 Toten und mehr als 331 Milliarden Euro Schaden das verheerendste Extremwetterjahr der jüngeren Geschichte.
Treibhausgas-Ausstoß auf Rekordhoch
„Die internationale Staatengemeinschaft muss die Umsetzung des Pariser Abkommens gemeinschaftlich und mit Nachdruck vorantreiben und sich zum Ziel, deutlich unter zwei Grad globaler Erwärmung zu bleiben, klar bekennen. Dafür sind ambitionierte und verbindliche Regelungen für eine transparente Erfassung und Überwachung der klimarelevanten Emissionen notwendig. Denn anstatt die weltweiten CO2-Emissionen zu minimieren, steigen diese kontinuierlich weiter an. Der Treibhausgas-Ausstoß befand sich 2017 mit 53,5 Gigatonnen CO2-Äquivalente auf Rekordhoch, ebenso die Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre mit 405,5 Parts per Million. Dabei haben wir keine Wahl: Wir müssen dringend eine Kehrtwende einleiten“, erklärte Höfken. Stattdessen verfehle der einstig vielgelobte Klimavorreiter Deutschland sein Klimaziel für 2020 um voraussichtlich etwa acht Prozentpunkte krachend. Deutschland schaffe es bislang zudem nicht, einen Plan für den dringend notwendigen Kohleausstieg vorzulegen sowie gute und verlässliche Rahmenbedingungen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie für CO2-Einsparziele zu schaffen. „Die Bundesregierung muss in Kattowitz und Berlin den Klimaschutz konsequent vorantreiben, damit ‚Heißzeit‘ nur das Wort des Jahres 2018 bleibt und nicht zu einer neuen Jahreszeit wird“, forderte die Umweltministerin.
Rheinland-Pfalz auf gutem Weg
Rheinland-Pfalz sei mit seinem Klimaschutzgesetz und Klimaschutzkonzept auf einem guten Weg: „Mit der Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 37 Prozent im Jahr 2015 liegt unser Klimaschutzziel bis 2020 – die Senkung der Treibhausgasemissionen um 40 Prozent – in greifbarer Nähe. Aber auch wir müssen unsere Anstrengungen gerade im Verkehrssektor und bei der Wärmewende sehr verstärken und brauchen dafür die Bundesregierung, um die Ziele zu erreichen. Mit unserem Klimaschutz-Schwerpunkt 2019 werden wir die vielfältigen Energiewende-Projekte in den Kommunen weiter stärken, Synergien schaffen und aufzeigen, dass auch kleine Schritte für einen großen Beitrag zum Klimaschutz notwendig sind“, sagte Höfken abschließend.