„Covid-19 ist die aktuell schlimmste Bedrohung für die Menschheit. Mittelfristig ist es aber die Klimaerhitzung, die uns alle und unsere Lebensgrundlagen bedroht“, sagt Umweltministerin Ulrike Höfken. „Gerade jetzt ist es wichtig, den Klimaschutz nicht aus dem Blick zu verlieren. Die Krise kann eine Möglichkeit sein, wichtige Strukturen für eine klimagerechte und nachhaltige Wirtschaft und damit sichere Arbeitsplätze für die Zukunft zu schaffen.
„Wir befinden und an einem neuralgischen Punkt. Es liegt jetzt in unserer Hand, die Weichen für eine Wirtschaft des 21. Jahrhundert in Richtung Klimaneutralität zu stellen und die gesteckten Klimaziele zu erreichen“, fordert Höfken nachdrücklich. Wenn jetzt nicht gehandelt würde, würden schnell alle Emissionen wieder da sein. „Derzeit werden viele Hilfen ausgelobt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Warum nicht die Corona-Krise bekämpfen und auch den Klimaschutz voranbringen?“
„Die Wirtschaft braucht in dieser schweren Zeit unbedingt Unterstützung. Grüne Energien sind Teil der Lösung, um Unternehmen eine Perspektive zu geben. Wer der Wirtschaft helfen will, darf dabei die Zukunft nicht aus dem Blick verlieren – wir müssen dafür sorgen, dass hochinnovative Technologien und Branchen gefördert werden und damit auch in Zukunft Arbeitsplätze gesichert sind“, mahnt Ulrike Höfken abschließend.
Hintergrund
Die 26. Tagung der Vertragsstaatenkonferenz (COP 26) des UNFCCC sollte vom 9. bis 19. November 2020 in Glasgow, Großbritannien, stattfinden. Am 1. April 2020 kündigte das COP-Büro aufgrund der Corona-Pandemie an, dass die Konferenz stattdessen im Jahr 2021 stattfinden werde.
Die Staaten sollen bis zum nächsten Klimagipfel ihre Klimaschutz-Pläne ehrgeiziger machen, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erfüllen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Die EU-Kommission will trotz der Verschiebung an ihrem Zeitplan festhalten und bis September ein neues europäisches Klimaziel für 2030 präsentieren. Derzeit gilt, dass die EU den Treibhausgas-Ausstoß bis 2030 um 40 Prozent unter den Wert von 1990 bringen will, eine Erhöhung der Marke auf 50 bis 55 Prozent wird derzeit durch die Kommission geprüft.