Auf ihrer Sommertour besucht die Umweltministerin diese Woche Orte im Land, an denen der Klimaschutz gelebt wird: „Im Klimavertrag von Paris haben sich 196 Staaten verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Dazu muss der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter gehen und mehr Energie eingespart werden. Rheinland-Pfalz geht auf diesem Weg mit gutem Beispiel voran. Davon profitiert neben Umwelt und Klima auch die Wertschöpfung in den ländlichen Räumen“, sagte Höfken und wies darauf hin, dass sich Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren zum Spitzenstandort für Umwelttechnologien entwickelt habe.
Die Kläranlage Weilerbach ist ein gutes Beispiel für das Engagement von Kommunen zu Gewässerschutz und Klimaschutz“, so Höfken. Die Gemeinde habe sich eine energieneutrale Kläranlage zum Ziel gesetzt. Das heißt, sie soll so viel Energie erzeugen wie für die Abwasserreinigung und den Betrieb des Standorts benötigt wird. Zwei Blockheizkraftwerke, erzeugen jetzt schon 84 Prozent des Stromverbrauchs aus Biogas. Durch die Umstellung auf eine innovative Hochlastfaulung konnte zudem die anfallende Klärschlammmenge um über 25 Prozent reduziert werden. „Da Strom und Klärschlammentsorgung die größten Kostenfaktoren von Kläranlagen sind, hat Weilerbach mit der Modernisierung seiner Kläranlage auch die Weichen für stabile Abwassergebühren gestellt“, sagte die Ministerin. Ziel der Landesregierung sei, dass die Kommunen den landesweiten Stromverbrauch von Kläranlagen von 190.000 auf 150.000 Megawattstunden reduzieren. Gleichzeitig soll die Stromerzeugung auf Kläranlagen von zurzeit 44.000 auf 60.000 Megawattstunden gesteigert werden.
Auch die Nutzung der Bioabfälle im Abfallwirtschaftszentrum Kaiserslautern zeigt, wie viel Energie in Reststoffen steckt und wie diese durch kluge Technik genutzt werden kann. In Kaiserslautern werden die Bioabfälle von rund einer Million Menschen aus den Städten Kaiserslautern, Ludwigshafen, Speyer, Frankenthal, Neustadt, Worms sowie den Landkreisen Kaiserslautern, Bad Dürkheim, Alzey-Worms und Rhein-Pfalz-Kreis zentral behandelt. Mit Biogas wird Strom und Wärme erzeugt. Anfallende Gärreste werden zu hochwertigem Kompost aufbereitet, der mineralischen Dünger ersetzt. „Kaiserslautern zeigt in vorbildlicher Weise, dass sich die getrennte Erfassung von Bioabfällen in mehrfacher Hinsicht rentiert“, so Höfken. Das Biomasseheizkraftwerk deckt den Strom- und Wärmebedarf der Abfallwirtschaft Kaiserslautern sowie von rund 3.000 Einfamilienhäusern. Die im ZAK erzeugte Energie entspricht dem Einsatz von 17.300 Tonnen Braunkohle im Jahr. Höfken: „Damit werden nicht nur 56.300 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart, sondern auch Energiekosten. Umwelt und Gebührenzahler werden also gleichermaßen entlastet.“
Programm der Sommertour „Dem Klimaschutz auf der Spur“: <link http: s.rlp.de sommertour2016>s.rlp.de/Sommertour2016
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Sommertour „Dem Klimaschutz auf der Spur“