„Laut neuen Zahlen der Vereinten Nationen steuert die Erde bis zum Ende des Jahrhunderts auf eine Erhitzung um 2,8 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu. Auswirkungen der Erhitzung spüren wir in Rheinland-Pfalz schon jetzt: Vor allem unser Wald leidet darunter. Vom Naherholungsgebiet über den Lebensraum für Tiere und Pflanzen bis hin zum CO2- und Wasserspeicher hat unser Wald viele Funktionen. Um diese zu bewahren, ist ambitionierter Klimaschutz wichtig“, sagte Umwelt- und Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz bei der Veranstaltung „Zukunftssichere Versorgung der kommunalen Infrastruktur – das Für und Wider der energetischen Holznutzung“.
„Für den Erfolg unseres Klimaschutzes ist die Energiewende entscheidend. Holz ist derzeit das Fundament der Energiewende. Über 50 Prozent der gesamten erneuerbaren Energie stammt aus Biomasse, insbesondere aus Holz. Andere Lösungen, wie Wärmepumpen, haben im Energiebereich jedoch Vorteile gegenüber dem Holz. Im Wärmebereich sollten auch Wärmeverluste durch Dämmen und neue Fenster ausgeglichen werden. Holz leistet den größten Beitrag zum Klimaschutz, wenn es Kohlenstoff, zum Beispiel in Bauprodukten, langfristig bindet. Dabei ist wichtig, dass das Holz aus der Region und einer nachhaltigen Waldwirtschaft stammt“, so Erwin Manz weiter.
„Der Wald speichert CO2, aber die Klimaschutzeffekte durch Energie- und Materialsubstitution überwiegen langfristig den Effekt, der durch die Speicherleistung des Waldes entsteht. Deshalb tragen die Bewirtschaftung des Waldes und die damit einhergehende Verwendung des Ökorohstoffes Holz aktiv zum Klimaschutz bei. Darüber, wie das am besten gelingen kann, tauschen wir uns gerne mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren aus, denn nur so können wir Lösungen entwickeln, die alle Interessen berücksichtigen“, schloss Erwin Manz.
Erwin Manz nahm bei der Veranstaltung an einem Dialog über eine gelungene Synergie von Holz als CO2-Senke und Energiequelle teil. Ebenfalls auf dem Podium saßen Thomas Steinmetz, Direktor des SaarForst Landesbetriebs, Moritz Petry, geschäftsführendes Mitglied des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz (GStB RLP), Dr. Frank Matheis, stellvertretender Geschäftsführer des Saarländischen Städte- und Gemeindetags (SSGT), Christian Keimer, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Rheinland-Pfalz e. V. und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kastellaun, sowie Christoph Zeis, Vorsitzender des Landesverbands Erneuerbare Energien Rheinland-Pfalz/Saarland e. V. (LEE RLP/SL).
Neben dem politischen Dialog wurde energetische Holznutzung auf der Veranstaltung sowohl aus rechtlicher als auch aus kommunaler Perspektive sowie im Hinblick auf die Auswirkungen von Förderprogrammen beleuchtet. Organisiert wurde die Veranstaltung von einer Kooperation des LEE RLP/SL e. V. mit dem Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme, dem Saarländischen Waldbesitzerverband, dem Waldbesitzerverband Rheinland-Pfalz e. V., dem GStB RLP, dem SSGT, dem Landkreistag Rheinland-Pfalz und dem Landkreistag Saarland.
