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Erwin Manz: „Kläranlagen bergen Klimaschutzpotenzial“

Klimaschutzministerium unterstützt klimafreundlichen Umbau der Kläranlage in Treis mit über 3,6 Millionen Euro
Nachklärbecken einer Kläranlage
Nachklärbecken einer Kläranlage

„Kläranlagen sind in Kommunen oftmals die größten Stromverbraucher. Daher haben sie auch ein großes Potenzial, CO2 einzusparen. Damit dieses Potenzial genutzt werden kann, unterstützen wir die Modernisierung von Kläranlagen. Die Kläranlage in Treis kann durch die Umstellung auf Schlammfaulung ihren Eigenenergiebedarf decken“, sagte Umwelt- und Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz. „Die Einsparungen an Strom und CO2, die die Verbandsgemeinde Cochem mit dem Umbau der Kläranlage erreichen kann, sind beachtlich und kommen nicht nur dem Klima, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern der Verbandsgemeinde zu Gute. Gleichzeitig wird die Abwasserbehandlung weiterhin auf hohem Niveau sichergestellt. Das zeigt uns: Potenziale für den Klimaschutz sind überall vorhanden, wir müssen sie nur nutzen“, so Manz bei der Förderbescheidübergabe zur Modernisierung der Kläranlage am heutigen Dienstag.

Für die Umstellung der Kläranlage in Treis auf Schlammfaulung überreichte Erwin Manz dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Cochem, Wolfgang Lambertz, einen Förderbescheid über 3.666.200 Euro, davon 2.212.400 Euro als Darlehen und 1.453.800 Euro als Zuschuss.

Zur Behandlung des Schlamms nutzt die Kläranlage Treis bisher die aerobe Schlammstabilisierung. Die aerobe Schlammstabilisierung erfordert eine Belüftung, die viel Strom braucht. Die Schlammfaulung, auf die der Betrieb der Kläranlage Treis nun umgestellt wird, erfordert eine solche Belüftung nicht. Daher reduziert die Umstellung den Stromverbrauch der Kläranlage deutlich. Zudem wird das bei der Schlammfaulung entstehende Gas in einem Blockheizkraftwerk verstromt und der erzeugte Strom auf der Kläranlage verbraucht. Die entstehende Abwärme wird zur Beheizung des Faulbehälters genutzt, etwaige Überschüsse zur Beheizung des Betriebsgebäudes. Die Umstellung auf die Schlammfaulung ermöglicht es der Kläranlage außerdem, mit zeitweise auftretenden Spitzenbelastungen besser umzugehen.

Dieser Förderbescheid folgt auf ein Darlehen in Höhe von 526.600 Euro, das der Verbandsgemeinde Cochem für die Erneuerung der Schlammentwässerung in der Kläranlage Treis zur Verfügung gestellt worden war. Die Investitionskosten für die Umstellung auf Schlammfaulung betragen knapp sieben Millionen Euro.

Bürgermeister Wolfgang Lambertz freut sich auf die Vorteile, die die Umstellung auf Schlammfaulung für die Verbandsgemeinde bietet: „Mit der heutigen Förderbescheidübergabe setzen wir ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige, nachhaltige Abwasserwirtschaft in unserer Region. Die Investition in die Klärschlammfaulung ermöglicht nicht nur eine umweltfreundlichere Entsorgung durch deutliche Reduzierung der Klärschlammmengen, sondern auch die Rückgewinnung wertvoller Energie. Ich danke im Namen der Verbandsgemeinde Cochem herzlich für die Unterstützung und freue mich, dass wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten können.“

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