| Respekt. Bitte!

Erwin Manz: „Gemeinsam gegen die Afrikanische Schweinepest“

Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) werden immer wieder verhindert und boykottiert – Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz machte im Kreis Mainz-Bingen auf ihre Bedeutung aufmerksam
Wildschweine
Wildschweine
Aufbau eines Elektrozauns
Aufbau eines Elektrozauns

„ASP ist eine hochansteckende Seuche, die für Haus- und Wildschweine meist tödlich verläuft. Daher bemühen wir uns mit verschiedenen Maßnahmen um ihre Eindämmung. Leider müssen die Mitarbeitenden, die die Maßnahmen umsetzen, immer wieder feststellen, dass Maßnahmen wie zum Beispiel Zäune beschädigt oder notwendige Bestandteile entwendet wurden. Außerdem sind die Mitarbeitenden, die die Maßnahmen umsetzen, Anfeindungen ausgesetzt. Wir achten darauf, dass die Maßnahmen die Ausbreitung der Seuche eindämmen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher des Lennebergwaldes achten. Einen achtsamen Umgang mit den Maßnahmen und denjenigen, die sie ausführen, wünschen wir uns auch von den Besucherinnen und Besuchern“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz.

Er besuchte im Rahmen der Aktion „Respekt. Bitte!“ der rheinland-pfälzischen Landesregierung einen Zaun im Landkreis Mainz-Bingen, der verhindern soll, dass infizierte Tiere in bisher ASP-freie Gebiete abwandern und den Erreger weiterverbreiten. Zu diesem Zweck stehen in Rheinland-Pfalz insgesamt 360 Kilometer Elektrozaun. Wo es möglich ist, soll der Elektrozaun durch einen festen Wildschutzzaun ersetzt werden.

In die Zäune sind Türen eingebaut, die Menschen das Hindurchkommen ermöglichen. Wenn Zäune beschädigt werden, müssen diese umgehend repariert werden. Diese Reparaturen binden nicht nur Mitarbeitende, sondern sind auch kostenintensiv. Neben Beschädigungen kommen an Zäunen auch Diebstähle vor. „In Rheinland-Pfalz wurden seit August 2024 über 30 Geräte gestohlen, die die Elektrozäune mit Strom versehen und damit überhaupt erst wirksam machen. Circa 30 Kilometer Zaun wurden zerstört oder sabotiert“, so Erwin Manz.

Als weitere Maßnahmen gegen die ASP setzt das Land Drohnen und Kadaverspürhunde ein. Das Land macht Vorgaben zur Jagd in den betroffenen Gebieten, um die Wildschweine nicht unnötig aufzuscheuchen und damit eine Verbreitung in bisher ASP-freie Gebiete zu riskieren. Außerdem wird zu ordnungsgemäßer Entsorgung von Fleischabfällen wie dem Rest von einem Wurstbrötchen, vor allem aus ASP-Gebieten im Ausland, angehalten.

„Unsere Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung zeigen Wirkung: Eine Ausdehnung des Verbreitungsgebiets über die Kernzone entlang des Rheins hinaus konnte so bislang vermieden werden. Wir alle können dazu beitragen, dass eine Eindämmung gelingt: An Zäunen können wir die Türen nutzen, statt sie beim Versuch der Überquerung zu beschädigen, wir können unsere Abfälle ordnungsgemäß entsorgen und wichtige Stromversorger nicht entwenden – kurz: indem wir jetzt die Maßnahmen beachten, können wir dazu beitragen, sie in Zukunft obsolet zu machen“, schloss Erwin Manz.

Das erste mit ASP infizierte Wildschwein in Rheinland-Pfalz wurde im Juli 2024 festgestellt. Seitdem gab es 74 Fälle in den Kreisen Mainz-Bingen, Alzey-Worms und Rhein-Hunsrück. Zum jetzigen Zeitpunkt wurde der Erreger das letzte Mal am 22. April 2025 an einem Knochen festgestellt. Bei Hausschweinen gab es im August 2024 einen Ausbruch in einer Kleinsthaltung. Das Virus wird von Tier zu Tier oder durch infiziertes Futter übertragen. Es überlebt in Fleisch und Wurst mehrere Wochen bis Jahre.

In der Aktionswoche „Respekt. Bitte!“, die vom 17. Bis zum 21. Juni stattfindet, möchte die Landesregierung auf Menschen aufmerksam machen, die sich für ein friedliches Miteinander einsetzen.

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