Der weitaus größte Teil der Wärme wird noch immer aus fossilen Energieträgern gewonnen und der Wärmemarkt hat einen Anteil von rund 40 Prozent an den energiebedingten CO₂-Emissionen. „Das zeigt, ohne eine Wärmewende können wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen“, so Höfken. Der Koalitionsvertrag hat daher einen Fokus auf den Wärmemarkt festgeschrieben.
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz werde im Auftrag des Landes einen Schwerpunkt für die Wärmewende im Land setzen“, so Höfken. Der Geschäftsführer der Energieagentur Thomas Pensel erklärte: „Wir beraten und informieren über Förderangebote auf Bundes- und Landesebene und geben insbesondere Kommunen mit dem Nahwärmeleitfaden Hilfestellungen zur Realisierung von Nahwärmenetzen.“
Das Wärmekonzept umfasst Bereiche von energetischer Quartiers- und Gebäudesanierung, über Nahwärmenetze und Förderung effizienter Öfen bis zur Verknüpfung von Strom und Wärme vor Ort. Vorausgegangen ist eine Wärmestudie für die Region Trier und Eifel, die auch eine Schwerpunktregion des Wärmekonzeptes darstellt. Für die Maßnahmen des Wärmekonzeptes sind je knapp vier Millionen Euro Landesmittel in den Jahren 2017/18 vorgesehen, ergänzt durch 1,9 Millionen Euro EU-Mittel, also insgesamt rund 10 Millionen Euro.
Beispiel Wärme für Gebäude: Die Wärmeversorgung der Gebäude ist in Deutschland allein verantwortlich für 35 Prozent des Endenergieverbrauchs. „Die öffentliche Hand muss Vorbild sein. Ein Projekt im Wärmekonzept ist daher die ‚Klimaneutrale Landesverwaltung‘. Den ersten Schritt gehen wir mit dem Umweltministerium und drei Forstämtern“, kündigte Höfken an. Auch wer mit Holz und nachhaltigen Dämmmaterialien baut, spart klimaschädliches CO₂ ein. Mit der Veranstaltungsreihe „Dialog Gebäude“ fördert das Land den Austausch von Handwerkern und Akteuren am Bau. Zudem komme der Verbraucherberatung eine große Bedeutung zu. Insbesondere private Haushalte können sparen, denn sie verbrauchen knapp 81 Prozent ihrer gebäuderelevanten Energie für Raumwärme.
Beispiel Quartierskonzepte: „Wir wollen auch die Kommunen bei der Erstellung von energetischen Quartierskonzepten unterstützen. Und damit es nicht bei Konzepten bleibt, stellen wir zudem eine Förderung für Sanierungsmanager bereit“, so Höfken.
Beispiel 1000-Öfen-Programm: In Rheinland-Pfalz werden etwa 575.000 Einzelfeuerstätten betrieben. Dabei sind 40 Prozent der Öfen älter als 20 Jahre. „Wir wollen daher die Bürgerinnen und Bürger darin unterstützen, viele der alten Öfen durch effiziente Kaminöfen ersetzen, die über Wirkungsgrade von mindestens 82 Prozent verfügen“, so die Ministerin. Der Austausch wird mit einem Zuschuss von 300 bis 800 Euro angereizt. Die Holznutzung vor Ort stärkt zudem die heimische Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze gerade im ländlichen Raum.
Beispiel Nahwärmenetze: Eine finanzielle Unterstützung beim Bau von Nahwärme-netzen können Kommunen im Rahmen des Landesförderprogramms „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur“ (ZEIS) erhalten. Gemeinden können davon profitieren, regional verfügbare Erneuerbare Energien wie Biomasse, solare Energie oder industrielle Abwärme zur Wärmeversorgung vor Ort zu nutzen.
<link file:90231 _blank download>Wärmekonzept für Rheinland-Pfalz