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Umweltministerin Höfken: „Worms schützt Fledermäuse vorbildlich“

Worms bietet Fledermäusen hervorragenden Unterschlupf. Im Beisein von Umweltministerin Ulrike Höfken hat der NABU heute verschiedene Institutionen für ihr Engagement für die kleinen Säugetiere mit der Plakette „Fledermäuse Willkommen“ ausgezeichnet.

Worms bietet Fledermäusen hervorragenden Unterschlupf. Im Beisein von Umweltministerin Ulrike Höfken hat der NABU heute verschiedene Institutionen für ihr Engagement für die kleinen Säugetiere mit der Plakette „Fledermäuse Willkommen“ ausgezeichnet: die Kirche St. Peter in Herrnsheim, den Dom St. Peter in Worms, die Realschule Westend und den Tierpark Worms. „Die Stadt Worms zeigt beispielhaft, dass Fledermäuse mitten in der Stadt leben können“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken
und dankte insbesondere allen ehrenamtlich tätigen Artenschützern, die dies ermöglichen. „Der Schutz von Fledermäusen in intensiv von Menschen genutzten Gebäuden ist nicht einfach und es braucht aktive Helfer. In Worms zeigt der große Erfolg, dass viel Zeit, Kenntnis und Interesse für Fledermäuse aufgewendet wird.“

Im Dachboden der Kath. Kirche St. Peter in Herrnsheim befindet sich eine Wochenstube des Großen Mausohrs. Das Anstrahlen der Kirche gefährdete das Quartier zunächst, da die Tiere äußerst empfindlich auf diese Störung reagieren. Die Kirchengemeinde ließ sich aber schnell überzeugen die Beleuchtung ab 22 Uhr auszuschalten, damit die Tiere die Möglichkeit haben auch weiterhin ungestört auszufliegen..

Im Dom St. Peter verbringen Männchen des Großen Mausohrs ihre Sommer. Aber nicht nur im Fledermausschutz tut sich die Gemeinde hervor: Im Dach finden auch Turmfalke, Wanderfalke und Mauersegler ein Zuhause. Daher wurde der Dom bereits mit der Urkunde „Lebensraum Kirchturm“ bedacht. Vermutlich leben zudem auch noch Graue Langohren im Dachboden. Diese Tiere verstecken sich häufig sehr gut und sind nicht immer einfach zu entdecken.

Im Dachboden der Realschule Westend befindet sich eine Wochenstube des Grauen Langohrs. Als im Jahr 2002 der Dachboden ausgebaut werden sollte, um neue Klassenräume zu schaffen, wurde auf den kompletten Ausbau des Dachbodens verzichtet und der Rest blieb den Tieren erhalten. Zudem wurde unterhalb des Giebels ein Durchbruch gemacht, so dass die Fledermäuse oberhalb der neuen Klassenzimmer ihre Jungen aufziehen können.

An unterschiedlichen Gebäuden des Tierparks wurden neue Quartiere für Fledermäuse geschaffen. Ein alter Luftschutzbunker unter dem ehemaligen Stadtkrankenhaus wurde geöffnet und für Fledermäuse zugänglich gemacht. Ein weiterer Schutzkeller in Leiselheim wurde ebenfalls wieder geöffnet. Die Stadt Worms hat sich zudem durch Anlage von für Amphibien geeignete Gewässer bei Rheindürkheim und im Wormser Wäldchen ausgezeichnet – so wird die Nahrungsgrundlage für einige Fledermausarten verbessert.
Seit mindestens 60 Millionen Jahren existieren Fledermäuse, über 900 Arten sind bekannt. Fledermäuse wichtige Nützlinge, die in unserer Kulturlandschaft auch einen wichtigen und kostenlosen Beitrag zur Bekämpfung von Schadinsekten leisten. Das Mausohr, das auch in Worms heimisch ist, hat im Land sein Verbreitungszentrum; weitere Populationen gibt es in der Pfalz und im nördlichen Rheinland-Pfalz .

Höfken: „Der Wert von Fledermäusen wurde nicht immer so hoch geschätzt. Bis in die 1970er Jahre wurden Fledermäuse verfolgt. Massive Auswirkungen auf die Bestände hatte vor allem die Anwendung von Pestiziden. Erst konsequente Schutzmaßnahmen, das Verbot hochgiftiger Substanzen und die nachhaltige Arbeit des behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes haben die Trendwende eingeleitet. Fledermausschutz heute ist eine Erfolgsgeschichte.“

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