| Nationalparkplanung

Nationalpark im Hunsrück: Höfken geht mit Hochwald in zweite Phase

„Hier und heute kann die Geburtsstunde eines Nationalparks im Hunsrück sein“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken in Börfink und gab der Region Hochwald offiziell grünes Licht für die zweite Phase auf dem Weg zu einem Nationalpark.

„Hier und heute kann die Geburtsstunde eines Nationalparks im Hunsrück sein“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken in Börfink und gab der Region Hochwald offiziell grünes Licht für die zweite Phase auf dem Weg zu einem Nationalpark. Gemeinsam mit Landrat Matthias Schneider eröffnete die Ministerin damit den Bürgerdialog im Landkreis Birkenfeld. „Der Hochwald ist eine Region mit einzigartiger Naturvielfalt“, führte Höfken aus und stellte zwei Suchvarianten zur Gebietsabgrenzung vor. Die Varianten zeigen den naturschutz- und forstfachlichen Rahmen für die nun beginnende Diskussion und umfassen auch einen Teil im benachbarten Saarland. Wie der Nationalpark letztlich aussehe, werde gemeinsam mit der Region entwickelt und bleibe daher bis zum Abschluss des Verfahrens offen.

„Den Nationalpark gibt es nur mit den Menschen in der Region – nicht ohne sie“, machte die Ministerin noch einmal deutlich. Die Landesregierung gehe damit einen neuen Weg der Bürgerbeteiligung. „Viele Menschen, Vereine und Kommunen haben positiv auf unseren Aufruf reagiert“, berichte Höfken. Der Landkreis Birkenfeld habe sein Interesse an der gemeinsamen Entwicklung eines Nationalparks bekundet. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den kommunalen Gremien, dem Naturpark, den Verbänden und allen wichtigen Interessengruppen starte nun eine intensive Erörterungs- und Gestaltungsphase. Das brauche Zeit. Deshalb sei diese Phase zeitlich unbefristet. Am Ende entscheide die Region, ob und in welcher Weise der Nationalpark umgesetzt werde. Erst dann werde das formale Ausweisungsverfahren eingeleitet, erläuterte Ministerin Höfken die weiteren Schritte. „Ich lade Sie herzlich ein, als Vertreterinnen und Vertreter ihrer Heimat an der Entstehung des Nationalparks mitzuwirken“, rief Höfken die Menschen im Kreis Birkenfeld auf.

Mit Blick auf den Soonwald, wo die Zustimmung in den letzten Wochen erkennbar gestiegen ist, sagte Höfken: „Die Tür für den Soonwald ist nicht zu. Im Falle einer Interessenbekundung aus dem Landkreis Bad Kreuznach muss jedoch eine Abstimmung mit dem Hochwald erfolgen.“

„Der Nationalpark ist eine Chance für den Landkreis Birkenfeld“, erklärte Landrat Schneider. „Die Menschen verbinden damit auch neue Entwicklungs- und Einkommensmöglichkeiten für ihre – nicht nur naturräumlich – so besondere  Region.“ In den Kommunen und in privaten Initiativen arbeite man daher seit Monaten intensiv daran, mit dem Hochwald als Nationalparkregion weiterplanen zu können. „Auf diesen Erfolg können nun alle stolz sein“, so Schneider.

„Der Hochwald ist naturschutzfachlich bestens für einen Nationalpark geeignet“, stellte Umweltstaatsekretär Thomas Griese fest. Mit seinen fast vollständig bewaldeten Höhenlagen und vor allem dem Bestand alter Buchen sei er bedeutender Lebensraum für Arten wie Schwarzspecht oder Bechsteinfledermaus. Die ausgedehnten Wälder seien außerdem Heimat der Wildkatze. Ein Teil der größten zusammenhängenden Wildkatzenpopulation in Europa lebt hier. Wegen dieser großen Breite an Arten und Lebensräumen hat das Bundesamt für Naturschutz die Region zur „Hotspot-Region für die biologische Vielfalt“ erklärt, führte Griese an.

„Mit dem Nationalpark im Hunsrück können wir unserer globalen Verantwortung zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt nachkommen“, betonte Ministerin Höfken. Sie verwies darauf, dass die Weltgemeinschaft  in zwei Wochen in Rio zusammenkomme, um 20 Jahre nach dem ersten Erdgipfel die einst gesetzten Ziele zu erneuern. Mit dem heutigen Tag sei man in Rheinland-Pfalz den international und national eingegangen Verpflichtungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt einen Schritt näher gekommen, so die Ministerin.

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