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Erwin Manz: „Bäuerliche Betriebe leisten wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt“

Feierliche Veranstaltung zur Anerkennung der neuen Partnerbetriebe Naturschutz Rheinland-Pfalz auf einem Weingut in Mainz-Ebersheim
Gruppenbild mit den Partnerbetrieben Naturschutz
Gruppenbild mit den Partnerbetrieben Naturschutz

„Natur- und Umweltschutz ist nicht ohne Winzer und Landwirte denkbar. Sie sind nicht nur mit großen Herausforderungen konfrontiert, sondern sie können auch dazu beitragen, dass Natur-, Artenschutz und Landbewirtschaftung sich gegenseitig befruchten. Hier ist umweltschonende Bewirtschaftung entscheidend. Das Beratungsinstrument Partnerbetrieb Naturschutz zeigt eindrucksvoll, wie groß das Interesse von Landwirtinnen und Landwirten sowie Winzerinnen und Winzern am Naturschutz ist“, betonte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz bei der feierlichen Veranstaltung zur Anerkennung der neuen Partnerbetriebe auf dem Weingut Eva Vollmer in Mainz-Ebersheim. „Die Partnerbetriebe Naturschutz sind ein starkes Netzwerk: landesweit verteilt, setzen sich 290 Höfe aktiv für mehr Naturschutz ein – und es kommen immer weitere hinzu.“

Das Netzwerk „Partnerbetrieb Naturschutz“ besteht seit über zehn Jahren, regelmäßig können sich Höfe um eine Aufnahme bewerben. „Ich freue ich mich, dass unser Netzwerk an Partnerbetrieben Naturschutz stetig wächst und sich immer mehr Höfe für die Artenvielfalt einsetzen“, so Manz. „Leider war es uns in den vergangenen beiden Jahren coronabedingt nicht möglich, dieses Engagement entsprechend zu würdigen. Heute nun möchte ich alle neuen Betriebe feierlich im Netzwerk der Partnerbetriebe Naturschutz begrüßen.“

Bäuerinnen und Bauern, Winzerinnen und Winzer gestalten die Kulturlandschaft und damit auch die Lebensräume von wildlebenden Tieren und Pflanzen. Die Partnerbetriebe Naturschutz erhalten betriebsbezogen eine kostenlose Beratung durch Fachberaterinnen und Fachberater des Naturschutzes und der Landwirtschaft, was sie konkret an ihrem Betrieb für den Erhalt der Biodiversität tun können. Ein Beispiel ist, wie dazu beigetragen werden kann, dass es mehr Insekten gibt, dass mehr Schwalben brüten oder dass gefährdete Nutztierrassen vermarktet und damit erhalten werden. 
Insekten wie Schmetterlinge und Bienen finden beispielweise mehr Nektar und Pollen, wenn erst nach dem Blühzeitpunkt gemäht wird. Vögel können geschützt brüten, wenn man einen Streifen mit Altgras stehen lässt oder sogenannte „Lerchenfenster“ anlegt. Das sind Bereiche auf Grün- oder Ackerland, die bodenbrütenden Vögeln wichtige Lebensraumstrukturen bieten. Ohne sie hätten sie keine Chance, ihre Brut erfolgreich abzuschließen. Pflanzen und Tiere profitieren außerdem davon, wenn weniger gedüngt und auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmaßnahmen verzichtet wird. Andere halten schwer begehbare Gebiete offen oder stellen teils zugewachsene Bachtäler wieder frei und leisten damit einen unschätzbaren Beitrag für die Förderung der regionalen Artenvielfalt. 

Staatssekretär Manz sagte: „Naturschutz ist eine ökologische Notwendigkeit und eine gesellschaftliche Leistung, aber wir wissen natürlich auch, dass auch die rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsbetriebe nicht nur europaweit, sondern weltweit im Wettbewerb stehen. Sie müssen für sich und ihre Familien ein auskömmliches Einkommen erwirtschaften. Bei einer naturschutzorientierten Beratung werden daher ökologische und ökonomische Aspekte beachtet.“ So haben einige der Betriebe den Naturschutz als Vermarktungsstrategie entdeckt und überzeugen ihre Kundinnen und Kunden etwa durch Beweidungsprojekte.
Manz freut sich, dass das Interesse für das Beratungsangebot nach wie vor groß ist und dankte insbesondere den Betrieben, der Beratung sowie dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, wo die Koordinierungsstelle für den Partnerbetrieb Naturschutz angesiedelt ist, für den engagierten Einsatz.

Hintergrund: Partnerbetrieb Naturschutz

Mit 16 Modellbetrieben wurden von 2007 bis 2009 in einem Modellprojekt die Leitlinien für ein gesamtbetriebliches Naturschutz-Beratungsangebot erarbeitet, bevor es dann im Jahr 2010 mit dem ersten Bewerbungsverfahren „in Serie“ gehen konnte. Seitdem fanden fünf Bewerbungsverfahren statt, aus denen insgesamt rund 430 Betriebe die Beratung durchlaufen haben. 
Die Anerkennung zum „Partnerbetrieb Naturschutz Rheinland-Pfalz“ erfolgt auf der Grundlage einer Zielvereinbarung zur Umsetzung von Naturschutzzielen im Betrieb. Aktuell gibt es 290 anerkannte Partnerbetriebe, die dem betrieblichen Naturschutz ein individuelles Gesicht geben.

Weitere Infos: www.partnerbetrieb-naturschutz.rlp.de

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