„Die Flutkatastrophe war für Mensch und Natur verheerend. Deshalb war es eine freudige Nachricht als Ende Januar der erste Lachs wieder in der Ahr entdeckt wurde. Es zeigt, dass die Ahr wieder zu einem lebendigen Fluss wird. Denn der Lachs ist seit Langem ein Symbol dafür: Geht es dem Lachs gut, ist das ein wertvolles Indiz für die Wasserqualität. Der Bereich der Lohrsdorfer Aue zeigt, dass natürliche Gewässerstrukturen wichtig für den Hochwasserschutz und für die Artenvielfalt sind. Mit dem Einsetzen von mehreren tausend Lachsen wollen wir nun dafür sorgen, dass sie in der Ahr wieder dauerhaft eine Heimat finden und so zu einem gesunden Ökosystem beitragen“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz am heutigen Dienstag.
Um die natürliche Vielfalt wiederzubeleben und die Lachse bei ihrer Wiederansiedlung und Durchwanderung zu unterstützen, setzte Manz gemeinsam mit SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis und Landrätin Cornelia Weigand 5.000 Lachse bei Lohrsdorf in die Ahr aus, sogenannte Smolts. Ihre Besonderheit ist, dass sie schon etwas über ein Jahr alt sind und kurz vor der Abwanderung ins Meer stehen. Die Tiere werden durch die Rotarier und den Verein Lachszentrum Hasper Talsperre e.V. gespendet, bei denen sich alle Beteiligten insbesondere für die großzügige finanzielle Unterstützung der Maßnahmen sowie ihr vielfältiges Engagement ausdrücklich bedankten. So setzt sich das Lachszentrum Hasper Talsperre e. V. bereits seit mehr als 20 Jahren für die Rückkehr der Lachse vom Meer hinauf bis zu den Laichplätzen in den Mittelgebirgsgewässern in Deutschland ein. In den kommenden Tagen sollen weitere Smolts ausgesetzt werden.
„Das Hochwasser vom Juli 2021 hat im Bereich der Lohrsdorfer Aue natürliche Gewässer- und Auenstrukturen gebildet. Dieser große und zusammenhängende Flussabschnitt dient dem Wasserrückhalt in der Fläche und ist ein wichtiger Baustein des Hochwasservorsorgekonzeptes der Ahr. Er bietet zudem vielen Tier- und Pflanzenarten eine wertvolle Heimat“, so SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.
„Die Ahr ist ein bedeutsames Gewässer für die erfolgreiche Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses im Bereich des Mittelrheins. Die heutige Besatzmaßnahme leistet dabei einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Artenvielfalt und zur Gesundheit des Ökosystems Ahr“, betonte Landrätin Cornelia Weigand.
Bis 2020 wurden regelmäßig Laichgruben von Lachsen in der Ahr beobachtet und die Ahr war eines der Gewässer, in dem zusätzlich zum Besatz mit jungen Lachsen, eine nennenswerte natürliche Vermehrung des atlantischen Lachses beobachtet wurde. Erstmals nach der Flutkatastrophe wurde Ende Januar wieder ein männlicher Lachs in der Ahr entdeckt. Der Fund zeigt, dass die Lachse nach ihrem Aufenthalt im Meer den Weg zurück in die Ahr finden und bis weit in die Eifel hinauf wandern können, weil die Ahr auch nach der Flut weiterhin durchgängig für Wanderfische und als Lebensraum für diese besonderen Fische geeignet ist.
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Biologische Vielfalt