Kommunale Kläranlagen – wie die Gruppenkläranlage (GKA) Unteres Prümtal – sichern dauerhaft eine leistungsstarke und energieeffiziente Abwasserbehandlung in der Region. Der Umbau und die Erweiterung sowie der Anschluss der Ortsgemeinde Irrel an die GKA vermindern die Belastung der Prüm beziehungsweise der Sauer, insbesondere durch geringere Phosphoreinträge. „Möglichst gering belastete Gewässer sind wichtig für die biologische Vielfalt und damit auch ein Beitrag zur Überwindung der Artenkrise. Saubere Flüsse sorgen zudem für sauberes Trinkwasser. Hinzu kommt, dass Kläranlagen großes Potenzial zur Energieeinsparung und Eigenenergieerzeugung haben. Dieses Potenzial wollen wir bestmöglich nutzen“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme der GKA Unteres Prümtal in der Verbandsgemeinde Südeifel.
Seit Juni 2019 wurden die Voraussetzungen zum Anschluss der Ortsgemeinde Irrel an die GKA Unteres Prümtal Schritt für Schritt geschaffen: Der Bau des Verbindungssammlers und die erforderlichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen – die vom Umweltministerium mit 4.319.540 Millionen Euro gefördert wurden – dienen der dauerhaften Sicherstellung einer leistungsstarken und energieeffizienten Abwasserbehandlung für eine Ausbaugröße von nun 4.600 Einwohnerwerten (Einwohnerinnen und Einwohner sowie Gewerbe inklusive Campingplätze im Einzugsgebiet der Kläranlage). Zugleich kann durch die Stilllegung der Kläranlage Irrel sowie die neue Verfahrenstechnik der GKA erheblich Energie eingespart werden.
„Vor allem bei kleineren Anlagen ist es oft sehr mühsam, den spezifischen Energieverbrauch zu senken. Mit der Aufgabe des Standortes in Irrel und dem Anschluss der Ortsgemeinde an die GKA haben die Südeifelwerke also eine optimale Lösung umgesetzt“, erläuterte Eder. Mit moderner Verfahrens-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik können an diesem Standort die Ziele „Energieeffizienz und Gewässerschutz“ bestmöglich in Einklang gebracht werden.
Das Potenzial in diesem Bereich ist groß: Von 2006 bis 2020 ist der Stromverbrauch von Kläranlagen in Rheinland-Pfalz um etwa 26 Prozent gesunken. Im selben Zeitraum hat sich zudem die Eigenstromerzeugung auf den rheinland-pfälzischen Kläranlagen von 30.000 MWh im Jahr auf 60.000 MWh im Jahr verdoppelt. Zugleich muss bei der energetischen Optimierung stets die weiterhin leistungsfähige Abwasserbehandlung mitgedacht werden. So ist der ökologische Zustand der „Unteren Prüm“ beispielsweise aufgrund von Phosphoreinträgen als mäßig einzustufen. Dieser Problemstellung soll mit der Modernisierung der GKA entgegengewirkt werden.
„Das Ziel, mithilfe der umgebauten und erweiterten Kläranlage die Abwässer hier in der Region zugleich leistungsstark und energieeffizient zu reinigen, kommt nicht nur dem Gewässerschutz zu Gute. Die Bürgerinnen und Bürger profitieren ebenso von eingesparten Energiekosten. Die Südeifelwerke übernehmen Verantwortung für das Wasser und damit für die Menschen in der Region. Hier werden Klima- und Gewässerschutz vorbildlich vereint“, so Eder.