„Feuchtgebiete weisen wichtige ökologische Funktionen auf und bieten zahlreiche Ökosystemdienstleistungen an. Sie bieten einen wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, dienen der Trinkwasservorsorge, schützen vor Hochwasser und leisten als Kohlenstoff-Speicher einen höheren Beitrag zum Klimaschutz als jedes andere Ökosystem“ sagte Umweltministerin Katrin Eder anlässlich des Weltfeuchtgebietstags.
Mit dem „Übereinkommen über den Schutz von Feuchtgebieten“, der so genannten Ramsar-Konvention, wurde am 2. Februar 1971 eine Vereinbarung verabschiedet, die bisher von 172 Staaten unterzeichnet wurde. Ziele sind der Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Feuchtgebieten. Um auf die Bedeutung als wertvolle Ökosysteme hinzuweisen, wird seit 1977 an diesem Datum jährlich der Weltfeuchtgebietstag gefeiert. Der Schwerpunkt in diesem Jahr lautet „Wiederherstellung von Feuchtgebieten“.
„Seit 1970 sind weltweit 35 Prozent aller Feuchtgebiete insbesondere durch den Menschen vernichtet worden. 25 Prozent aller auf Feuchtgebiete angewiesenen Tier- und Pflanzenarten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Damit gehören sie zu den weltweit gefährdetsten Ökosystemen. In Rheinland-Pfalz sind es vor allem die Auen. Sie spielen als natürliche Überflutungsflächen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die durch den Klimawandel immer extremer werdenden Hochwasserereignisse. Außerdem sind es effektive Kohlenstoff-Speicher für den Klimaschutz“, unterstrich Eder die Bedeutung der hiesigen Feuchtgebiete.
Eines der bedeutendsten Feuchtgebiete im süddeutschen Raum ist das Ramsar-Schutzgebiet „Rheinauen zwischen Eltville und Bingen“. Es wurde am 26. Februar 1976 in die Ramsar-Liste aufgenommen. Der rheinland-pfälzische Teil des Schutzgebietes besteht aus dem Naturschutzgebiet „Fulder Aue – Ilmen Aue“ im Landkreis Mainz-Bingen und umfasst 341 Hektar. Zum Schutzgebiet gehören im hessischen Teil mit 225 Hektar die Naturschutzgebiete „Mariannenaue“ und die „Rüdesheimer Aue“.
Der rheinland-pfälzische Teil beherbergt im Jahresverlauf tausende rastende und überwinternde Wasser- und Watvögel sowie Möwen aus dem gesamten europäischen Raum. Auf dem Frühjahrs- und Herbstzug nutzen je nach Wasserstand auch Bruchwasserläufer, Lachmöwen und Trauerseeschwalben das Gebiet zur Nahrungsaufnahme. Besonders im Winter kommt es zu großen Ansammlungen von Tafel-, Reiher- und Schellenten. Gründe hierfür sind die zahlreichen Nahrungshabitate wie die Flachwasserzonen sowie die Stillwasserzonen und Leitwerke, die als Ruhe- und Schlafplätze dienen.
„Feuchtgebiete sind Brutkammern des Lebens. Wer sie trockenlegt, gefährdet den Lebensraum aller“, so Eder.
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Weltfeuchtgebietstag