| Maßnahmenpaket

Katrin Eder: „50 Millionen Euro für Klima- und Waldoffensive“

Rheinland-pfälzischer Wald leidet unter Extremwetter wie langanhaltender Trockenheit – Klima-Wald-Offensive soll Speicherfähigkeit für Kohlendioxid stärken
Wald im Klimastress
Wald im Klimastress

„Der rheinland-pfälzische Wald leidet besonders unter Extremwetterereignissen – wie etwa langanhaltender Trockenheit und Hitze. Dabei wird er zugleich als Klimaschützer gebraucht, der auf natürlichem Wege das Treibhausgas Kohlendioxid aufnehmen kann. Im zurückliegenden Jahr wurden in Rheinland-Pfalz 31,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente ausgestoßen, von denen im vorigen Jahr rund 6,5 Prozent durch den Wald und die ihm nachhaltig entnommenen und stofflich verwendeten Holzprodukte kompensiert wurden. Damit der Wald auch weiterhin in großem Umfang Kohlendioxid speichert, müssen wir beim Aufbau eines klimaresilienten Waldes noch schneller vorankommen. Daher werden wir eine Klima-Wald-Offensive auflegen. Das Maßnahmenpaket ist mit zehn Millionen Euro pro Jahr bei einer Laufzeit von fünf Jahren dotiert. Ein klimaresilienter Wald speichert über Jahrzehnte große Mengen CO2, liefert den nachwachsenden klimaneutralen Rohstoff Holz und schützt auch vor Hochwasser und Bodenerosion. Mit unserem Programm unterstützen wir eine nachhaltige Bereitstellung dieser wertvollen Ökosystemfunktionen. Zugleich liefert das Maßnahmenpaket einen wichtigen Beitrag, damit Rheinland-Pfalz 2040 klimaneutral werden kann“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Die Eckpunkte der Klima-Wald-Offensive sind:
 

  • Die Neuanlage von regionalen Klimaschutzwäldern. Als Aufforstungsgebiete kommen insbesondere Vernetzungsgürtel zwischen bestehenden großen Waldgebieten (so etwa zwischen dem Soonwald und dem Hoch- und Idarwald oder zwischen dem Pfälzerwald und dem Bienwald) und waldarme Gebiete (etwa Rheinhessen, Bitburger Senke, Neuwieder Becken) in Betracht. Die Landesforstverwaltung wird sich bemühen, entsprechende Flächen für diese Zwecke nutzbar zu machen.
     
  • Der Wasserrückhalt im Wald. Gefördert werden technische Maßnahmen, etwa im Bereich der Waldwegeinfrastruktur oder waldbauliche Maßnahmen, die diesem Zweck dienen. Diese Maßnahmen unterstützen zudem dem Hochwasserschutz.
     
  • Die Förderung des Waldumbaus. Arten- und altersgemischte Wälder aus geeigneten Baumarten schützen am besten vor den Folgen des Klimawandels. Diese klimaresilienten Wälder haben mehr Widerstandskraft etwa gegen Trockenheit und Schädlinge. Das bereits für den Privat- und Gemeindewald geförderte Waldumbauprogramm soll durch eine Forcierung entsprechender Maßnahmen im Staatswald zusätzlich gestärkt werden.
     
  • Mehr langfristig gebundene Kohlenstoffe in Gebäuden auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Hier sollen Neubau, Erweiterung und Aufstockung von Gebäuden in Holzbauweise gefördert werden. Förderfähig sollen zudem Dämmstoffe aus nachwach-senden Rohstoffen sein. Die entsprechende Förderrichtlinie befindet sich in Vorbereitung.


„Jeder neu gepflanzte Baum, jede Fläche klimaresilienter Wald sichert ein Stück Zukunft. Damit erhalten wir den Wald in seiner Erholungsfunktion, stärken ihn als Rohstofflieferant etwa für eine nachhaltige Bauwirtschaft und schützen die Arten-vielfalt. Zugleich schützen wir ein für Rheinland-Pfalz einzigartiges Ökosystem für die nächsten Generationen. Waldschutz ist aktiver Klimaschutz“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

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