| Waldschutz

Höfken: „Wir brauchen alle Akteure für einen wirkungsvollen Waldschutz“

Forstministerin fordert von Bundesregierung spürbare Unterstützung für nachhaltige Waldwirtschaft und ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen.
Waldschäden
Waldschäden

„Unser Wald leidet extrem unter dem Klimawandel. Für einen nachhaltigen und wirksamen Umbau unserer Wälder mit klimaresistenteren Baumsorten brauchen wir dringend alle Akteure“, sagte Forstministerin Ulrike Höfken und zeigte sich befremdet darüber, dass gestern beim „Waldgipfel“ in Moritzburg lediglich Forstministerinnen und Forstminister der Union zusammenkamen. „Wir setzen in Rheinland-Pfalz auf einen breiten gesellschaftlichen Dialog, denn nur dann schaffen wir die Bewältigung dieser Herausforderungen des Klimawandels. Dazu gehören auch die Umweltverbände und Arbeitnehmervertretungen“, so Höfken weiter.

Es sei erfreulich, dass Bundesministerin Julia Klöckner und die Union mittlerweile offenbar erkannt hätten, dass 25 Millionen Soforthilfe für die kommenden fünf Jahre bei weitem nicht ausreichen, um den Wald auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. „Wir haben als Land mit einer erfolgreichen Bundesratsinitiative bereits frühzeitig mehr Finanzmittel für die Unterstützung der klimawandelbedingten Krisensituation im Wald bei der Bundesregierung eingefordert. Klöckner muss nun endlich handeln, ihren Worten Taten folgen lassen. Dabei brauchen wir sowohl dringend mehr Finanzmittel für die Krisenbewältigung im Wald als auch für eine ambitionierte und erfolgreiche Klimaschutz- und Energiepolitik auf Bundes- und Landesebene“, erklärte Höfken. Die Landesregierung habe schnell reagiert und unterstütze die kommunalen und privaten Waldbesitzenden 2019 und 2020 mit dem „Sofortprogramm Borkenkäferschäden“ durch Aufstockung der für die Bewältigung der Extremwetterfolgen im Wald zur Verfügung stehenden 0,5 Millionen Euro mit jeweils rund zusätzlichen 3 Millionen Euro aus Haushaltsumschichtungen. „Zudem weisen wir darauf hin, dass die Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes des Bundes ohnehin zu 40 Prozent von den Länder kofinanziert werden“, führte die Ministerin an.

„Unser Wald erfüllt eine Fülle von Aufgaben – gleichermaßen für Mensch und Natur. So ist er Lebensraum für viele heimische Tier- und Pflanzenarten wie Luchs und Wildkatze. Zudem ist er wertvoller CO2-Speicher und hat eine zentrale Rolle beim Wasserschutz. Wie wichtig diese Funktionen sind, führen uns die immer deutlicher werdenden Klimawandelfolgen klar vor Augen. Wir müssen jetzt alle mit gesammelten Kräften unsere grüne Lunge vor dem Waldsterben bewahren“, sagte Höfken. 

Die Landesregierung habe sich mit den Kommunalen Spitzenverbänden und Akteuren im Waldbereich in der Walderklärung „Klimaschutz für den Wald – Unser Wald für den Klimaschutz“ gemeinsam auf ein Programm wichtiger Aktivitäten zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel verständigt. Die Unterzeichnung der Walderklärung und das Waldgespräch im Juni waren in Rheinland-Pfalz der Auftakt für einen Dialog zu dem Thema „Wald im Klimastress“. In Form von Waldforen ist die Fortführung des Waldgesprächs geplant. Der nächste Termin wird sich dem Thema „Klimaveränderung und Biodiversität im Wald“ widmen.

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