Rheinland-Pfalz setzt sich auf der heute beginnenden Umweltministerkonferenz in Bremen für die schnellstmögliche Einführung einer Weideprämie für Schafe und Ziegen ein. „Die Förderbestimmungen der Europäischen Union lassen dies bereits in der laufenden Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik zu. Wir erwarten, dass Landwirtschaftsministerien Julia Klöckner sich hierfür auf europäischer und Bundesebene für die Umsetzung mit Nachdruck eintritt“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken. 22 andere EU-Mitgliedstaaten nutzen dies bereits.
„Schäferinnen und Schäfer erbringen durch die Pflege der Kulturlandschaften und des Offenlandes sowie durch die tiergerechte Haltung eine große gesellschaftliche Leistung. Auch der Natur- und Hochwasserschutz profitiert von der Arbeit der Schäferinnen und Schäfer“, betonte Höfken. „Doch der Verkauf von Fleisch, Milch und Wolle deckt das Einkommen der Schäferinnen und Schäfer nicht auskömmlich ab. Eine Weidetierprämie kann hier unterstützen und trägt damit zum Erhalt des Berufsstandes bei.“ In Rheinland-Pfalz sind insbesondere die Mittelgebirgslagen (Hunsrück, Eifel, Westerwald, Pfälzerwald) mit Talzügen und Steilhängen auf eine solche angepasste Beweidung zur Bewirtschaftung angewiesen.
Plastikabfälle reduzieren – Rezyklate verwenden
Außerdem setzt sich Umweltministerin Höfken für weniger Plastik in der Umwelt ein: „Etwa drei Viertel der bis zu zehn Millionen Tonnen Müll, die jährlich in die Meere ge-spült werden, besteht aus Kunststoff. Hier ist eine drastische Umstellung in der Her-stellung und ein achtsamerer Umgang mit dem Abfall erforderlich“, so Höfken. Einer-seits sollen Plastikabfälle stärker als Rohstoffe im Wirtschaftskreislauf gehalten wer-den, indem etwa die Unternehmen Rezyklate – die ein Mainzer Unternehmen bereits vorbildlich nutzt – in ihren Produkten verwenden und das bestehende Mehrwegsystem ausgebaut wird. Andererseits soll bereits in der Produktion mehr und mehr auf natürliche Alternativstoffe umgestellt werden und auf die Beimischung von Kunststoffen verzichtet werden – beispielsweise in Wasch- und Reinigungsmitteln, Kosmetika sowie Verpackungen in der Außerhausverpflegung. Hier plädiert die Umweltministerin auf den Erlass eines Wertstoffgesetzes, um Verpackungen europaweit haushaltsnah und getrennt zu erfassen und der Wiederverwertung zuzuführen und damit zugleich die Landschafts- und Meeresvermüllung zu verhindern.
Energiemanagement in Kommunen fördern
Darüber hinaus fordert Rheinland-Pfalz eine Verstetigung der Finanzierung der bereits in vielen Kommunen erfolgreich aktiven Energiemanager. „Durch das Kommunale Energiemanagement werden alle Energieverbräuche der Kommunen erfasst und die energetische Leistung optimiert“, so Höfken. „Die Kommunen können durch die Beratung in erheblichem Maße Geld einsparen – die Umwelt freut sich über weniger Energieverbrauch und geringere CO2-Emissionen.“ Auf der UMK setzte sich die Umweltministerin daher dafür ein, dass das erfolgreiche Konzept auf Bundes- und Landesebene gefördert wird.
Hintergrund
Auf der 90. Umweltministerkonferenz diskutieren Bund und Länder bis Freitag im Rahmen der umfangreichen, mehr als 40 Punkte umfassenden Tagesordnung außerdem insbesondere Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt und zur Erreichung der Klimaschutzziele in allen Sektoren Energie, Wärme und Mobilität.