„Wir müssen unsere Wälder fit machen für den Klimawandel“, sagte Umwelt- und Forstministerin Ulrike Höfken am Freitag bei einer Wanderung durch den Prümer Forst im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour unter dem Motto „Natürlich Rheinland-Pfalz!“. Sie wies darauf hin, dass Trockenperioden wie in diesem Jahr dem Wald vermehrt zu schaffen machen: „Die Waldbrandgefahr steigt und die geschwächten Bäume sind anfälliger für Borkenkäfer, das gilt insbesondere für die Fichte“, so Höfken. Daher sollen in Zukunft klimastabilere Laubwälder im Staatswald den größten Teil der Fläche einnehmen. Derzeit liege der Laubwaldanteil bei 54 Prozent. Um den Anforderungen der Holzwirtschaft gerecht zu werden, sei zudem der Anbau klimastabilerer Nadelbaumarten wie Weißtanne und Douglasie vorgesehen.
Im Hinblick auf die Weltklimakonferenz im Dezember in Paris wies Höfken auf den Beitrag der Forstwirtschaft zum Klimaschutz hin. „Die Bäume im Waldland Rheinland-Pfalz binden 274 Millionen Tonnen Kohlendioxid, das damit nicht in die Atmosphäre entweicht“, so Höfken. Deshalb fördere die Landesregierung den Holzbau durch die Mitarbeit im Cluster Forst und Holz und Initiativen wie den Kommunalwettbewerb HolzProKlima. Darüber hinaus ermögliche die neue Landesbauordnung den Bau fünfgeschössiger Holzbauten. Bisher waren nur drei Stockwerke erlaubt. „Mit diesem Engagement fördern wir die Wertschöpfung insbesondere in unseren ländlichen Regionen“, so Höfken. Die Forst- und Holzwirtschaft in Rheinland-Pfalz sichere über 50.000 Arbeitsplätze und erwirtschafte einen Jahresumsatz in Höhe von rund sieben Milliarden Euro.
Thema war zudem die Zukunft des in Rheinland-Pfalz bewährten Gemeinschaftsforstamts. Neben Forstamtsleiter Peter Wind begleitete der erste Vorsitzende des Waldbauvereins Prüm, Aloysius Söhngen, die Ministerin. „Im Forstamt Prüm läuft die Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Waldbesitzern hervorragend. Die wettbewerbsrechtlichen Bedenken des Bundeskartellamts gegenüber dem Gemeinschaftsforstamt sind völlig überzogen“, kommentierte Höfken die aktuellen Probleme der ähnlich strukturierten Forstverwaltung in Baden-Württemberg. Rheinland-Pfalz habe deshalb eine Änderung des Bundeswaldgesetzes angestoßen: „Der Bund muss klarstellen, dass die Holzvermarktung erst nach der Bereitstellung des Holzes am Waldweg beginnt.“ Die vorgelagerten Maßnahmen des Gemeinschaftsforstamts wie zum Beispiel die Holzauszeichnung, die Holzernte oder die Forstplanung dienten vorrangig dem Waldbau und damit auch dem Interesse der Allgemeinheit.
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