„Das Hofgut Sachsen-Wagner ist ein Bio-Pionier in Rheinland-Pfalz: Bereits seit 2001 ist der Betrieb ökologisch zertifiziert und setzt zum Beispiel auf eine tiergerechte Haltung von Mutterkühen auf der Weide und in einem Offen-Laufstall. Wir brauchen Vorreiter wie dieses Hofgut, um die ökologische Wirtschaftsweise weiter in die Fläche zu bringen und die Chancen einer Umstellung aufzuzeigen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken beim Betriebsbesuch in Geichlingen im Rahmen der Thementage „Ökologischer Landbau – konkret“. Während der Thementage stellt Ministerin Höfken den Öko-Aktionsplan mit seinen 42 Maßnahmen im Land vor. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen den Ökologischen Landbau von derzeit rund zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Rheinland-Pfalz auf 20 Prozent erhöhen. Dafür haben wir gemeinsam mit Verbänden, Landwirtinnen, Vermarktern sowie Vertreterinnen aus Wissenschaft und Bildung den ersten Öko-Aktionsplan erarbeitet“, so Höfken weiter.
Ökologisches Wirtschaften ist Tierschutz
Kein mit Glyphosat behandeltes Gen-Soja-Importfutter, tiergerechte Haltung mit mehr Platz und verpflichtendem Auslauf für die Tiere, ein restriktiver Umgang mit Tierarzneimitteln und flächengebundene Tierhaltung statt industrielle Produktion: Die „Bio“-Zertifizierung ist der einzig EU-weit gesetzlich festgeschriebene Standard für mehr Tierwohl. Zahlreiche Haltungsanforderungen der Bio-Verbände gehen sogar noch über diese Standards hinaus. Höfken: „Ökologisches Wirtschaften ist Tierschutz. Aber nicht nur das: Öko-Landbau trägt durch die flächengebundene Tierhaltung und den Verzicht von umweltschädigenden chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln zum Schutz unserer Böden, Gewässer und unseres Klimas bei.“
Förderung der Umstellung
Daher würden etwa Haltungsformen, die für eine ökologische Tierhaltung besonders geeignet sind, gefördert und durch Projekte im Öko-Aktionsplan weiterentwickelt. „Mit dem Agrarinvestitionsförderprogramm stellen EU, Bund und Landesregierung für tiergerechte Neubau- oder Umbaumaßnahmen an Ställen zudem Fördergelder bereit“, erläuterte die Umweltministerin abschließend.
Zum Hintergrund:
Während der Thementage „Ökologischer Landbau – konkret: Von der Weide auf den Teller“ besucht Umweltministerin Ulrike Höfken Bio-Pioniere aus Rheinland-Pfalz. Sie begleitet exemplarisch das Bio-Produkt „Rindfleisch“ in seiner gesamten Wertschöpfungs- und Verarbeitungskette: Vom Biohof, über den Metzger bis hin zum Direktvermarkter und Restaurant.
Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Rheinland-Pfalz ist von 2010 bis 2017 von fünf auf zehn Prozent gestiegen: Das entspricht einer Flächenzunahme von 83 Prozent. Jeder neunte Betrieb im Land ist mittlerweile ein Bio-Hof. Das Ziel der Landesregierung ist, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft in den kommenden Jahren mit dem Öko-Aktionsplan auf 20 Prozent zu erhöhen.
Der Öko-Aktionsplan ist auf der Webseite des Umweltministeriums online abrufbar unter:
mueef.rlp.de/fileadmin/mulewf/Publikationen/Oeko-Aktionsplan__2018_Monitor.pdf
Das Booklet zum Öko-Aktionsplan steht zum Download bereit unter: mueef.rlp.de/fileadmin/mulewf/Publikationen/20_Prozent_BIO_fuer_Rheinland-Pfalz.pdf