Im Rahmen der Aktion Blau Plus war das Gewässer in den letzten Monaten aus seinem begradigten Bett befreit und Teile seines Bachlaufs aktiv verlegt worden. Auch wurden zahlreiche Struktur- und Habitatelemente wie Rau- und Sturzbäume, Wurzelstücke oder Holzbuhnen in das Gewässer eingebracht, um seine Eigendynamik zu erhöhen. Auch entstanden nach dem System „vom Ei zum erwachsenen Fisch“ engräumig verzahnte Lebensräume für alle Lebenszyklen der Fischfauna. Schließlich wurden im Bereich zweier Brückenbauwerke Sohlschwellen zum Überwinden der Höhendifferenz eingebaut. Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Renturierungsmaßnahmen auf annähernd 520.000 Euro, die zu 60 Prozent vom Land übernommen wurden.
Griese unterstrich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit des von der Landesregierung eingeführten Wassercents. „Durch diese Einnahmen, die zu 100 Prozent nur zweckgebunden zum Schutz der Ressource Wasser verwendet werden, können viele Renaturierungsprojekte wie dieses hier am Blümelbach erst in die Tat umgesetzt werden.“
Weiter verwies der Staatssekretär auf die große Bedeutung der Aktion Blau Plus, die sich seit ihrem Start vor mehr als 20 Jahren zum erfolgreichsten Naturschutzprojekt an den rheinland-pfälzischen Gewässern entwickelt habe. „Über 1.350 Gewässerrenaturierungen sind in Planung oder Umsetzung. Darüber hinaus unterstützen etwa 710 ehrenamtliche Bachpatenschaften die Arbeiten der Gewässerunterhaltungspflichtigen. In Projekte der Kommunen und des Landes zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer für Fische und Kleinlebewesen, Renaturierungen, den Grunderwerb und Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhaltes wurden über 330 Millionen Euro investiert, die vom Land mit bis zu 90 Prozent gefördert werden.“
Doch trotz aller bisherigen Erfolge hätten aber 70 Prozent der Gewässer keinen guten ökologischen Zustand, der als Ziel in den Wassergesetzen definiert sei, mahnte Griese. „Wir brauchen also viel mehr Gewässerrenaturierungen, die, wie hier am Blümelbach in vorbildlicher Weise geschehen, in der Regel durch die Kommunen und Landkreise umgesetzt werden.“
Schließlich erinnerte Griese daran, dass nicht nur an den Gewässern der Lebensraum für die Tiere und Pflanzen wichtig und notwendig sei. „Deshalb haben wir nach dem Vorbild der Aktion Blau Plus die Aktion Grün zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie des Landes ins Leben gerufen. Sie bündelt unterschiedliche Maßnahmen - vom Moorschutzprogramm über Artenschutzkonzepte, Biotopvernetzung und Grünlandschutz bis zum Erhalt von Kulturpflanzen und Nutztierrassen. Der Handlungsbedarf im Naturschutz ist groß. Ziel ist es auch hier, das Artensterben aufzuhalten. Ich wünsche mir dabei einen ebenso großen Erfolg wie bei der Aktion Blau Plus, insbesondere dass sich viele Akteure in den Gemeinden und den Verbänden ermutigt fühlen, sich mit interessanten Projektbeiträgen einzubringen.“