„Der Wald spielt als Erholungs- und Rückzugsraum eine wichtige Rolle, das ist vor allem seit der Corona-Pandemie noch deutlicher geworden. Er ist unverzichtbar für das Wohlbefinden der Menschen. Ich freue mich deshalb sehr, dass ich heute der Stadt Lahnstein für den ersten Kur- und Heilwald in Rheinland-Pfalz unser amtliches Schild überreichen darf“, sagte Staatssekretär Dr. Ulrich Kleemann. „Ich gratuliere der Stadt Lahnstein ganz besonders zu ihrer bereits 2016 entstandenen, weitsichtigen Idee und ihrem erfolgreichen Antrag. In einem engagierten Prozess haben die Beteiligten mit Beharrlichkeit und Ehrgeiz mit Unterstützung von Landesforsten ein wegweisendes Projekt auf die Beine gestellt.“
Die Stadt Lahnstein darf nun als erste Kommune in Rheinland-Pfalz mit dem staatlich anerkannten und nach Landeswaldgesetz ausgewiesenen Kur- und Heilwald werben. Der Lahnsteiner Oberbürgermeister Peter Labonte betonte die gute Zusammenarbeit der Mitstreiterinnen und Mitstreiter. „Ohne den unermüdlichen Einsatz des ehemaligen und auch des amtierenden Forstamtsleiters, ohne unseren medizinischen Leiter und ohne die zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützer von außerhalb wäre dies nicht möglich gewesen. Dies macht mich stolz und glücklich. Allerdings bedauere ich es, dass die Glückwünsche aufgrund der Corona-Pandemie nicht im Kreise aller Beteiligten entgegengenommen werden konnten. Ich hoffe sehr, dass sich dazu noch in diesem Jahr eine Gelegenheit in unserem Kur- und Heilwald ergeben wird.“
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Immunologie, Kardiologie, Neurobiologie und anderen Fakultäten haben die gesundheitsfördernden Wirkungen des Waldes und die Wirksamkeit waldtherapeutischer Methoden in einer Reihe von Studien belegt. Insbesondere durch das Einatmen der ätherischen Öle, die die Bäume in die Luft abgeben, wird das Immunsystem gestärkt. Die gesundheitsfördernde Wirkung hat die Stadt Lahnstein erkannt und will in Zusammenarbeit mit medizinischen Einrichtungen und dem örtlichen Forstamt diese speziellen Ökosystemleistungen des Waldes künftig gezielt nutzen. Dabei sollen sich die medizinisch-therapeutischen Angebote in Lahnstein nicht nur an ältere Patientinnen und Patienten richtet, sondern beim integrierten Projekt eines „Kinderheilwaldes“ soll jungen Menschen, die beispielsweise an Übergewicht, Schlafstörungen sowie Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen leiden, geholfen werden.
Hintergrund:
Für die rechtswirksame Ausweisung des ersten Kur- und Heilwaldes in Rheinland-Pfalz durch die Obere Forstbehörde war zuvor eine Novellierung des Landeswaldgesetzes und die Erarbeitung einer eigenen Landesverordnung zu den Anforderungen, die Kur- und Heilwälder erfüllen müssen, erforderlich. Die so entwickelten und mit berührten Verbänden, Institutionen und weiteren Ministerien abgestimmten Standards bildeten die Grundlage für die Prüfung der von Lahnstein vorgelegten Konzeption.
Fotos von der Übergabe des Kur- und Heilwald-Schildes werden gerne auf Nachfrage unter presse(at)mueef.rlp.de bereitgestellt.