| Wald-Jugendspiele 2019

Ein Schultag unterm Blätterdach: Start der 37. Wald-Jugendspiele in Rheinland-Pfalz

Vom 7. Mai bis 27. Juni suchen wieder zahlreiche Schülerinnen und Schüler für einen Tag den Lernort Wald auf. Mehr als 15.000 Kinder der 3. und 7. Klassenstufe aller Schularten nehmen teil und erweitern spielend ihr Wissen über Wald und Natur.
Schüler erforschen den Wald
Schüler erforschen den Wald

Der Hitzesommer 2018 und der Klimawandel haben in den rheinland-pfälzischen Wäldern ihre Spuren hinterlassen: 84 Prozent der Bäume sind geschädigt, Kahlflächen haben zugenommen, zahlreiche Bäume sind vom Borkenkäfer befallen. „Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die diesjährige Ausrichtung der Waldjugendspiele. Das Schadholzvolumen ist in einigen Regionen unseres Landes so hoch, dass in vielen Forstämtern das Personal dringend zur Aufarbeitung gebraucht wird. Die Konsequenz: Leider können die Wald-Jugendspiele in diesem Jahr an einigen Standorten nicht stattfinden“, sagte Umwelt- und Forstministerin Ulrike Höfken. Das sei seit Start der landesweiten Wald-Jugendspiele 1982 bisher nur einmal passiert, so Höfken weiter. Nach den verheerenden Sturmschäden im Jahr 1990 mussten die Wald-Jugendspiele sogar landesweit abgesagt werden. „Umso mehr freue ich mich wieder über die  zahlreichen Schülerinnen und Schüler, die an den übrigen 26 Standorten die Wald-Jugendspiele erleben können und dabei den Wald kennen und schützen lernen“, führte die Ministerin an. Dabei erfahren die Kinder und Jugendlichen auch, welche dramatischen Auswirkungen der Klimawandel auf den Wald hat. Zum Beispiel bekommen sie Informationen über die Ursachen der Klimaveränderungen, der Notwendigkeit des Ersatzes fossiler Energien zugunsten von Energie aus Wind, Sonne und Biomasse, die Anpassungsfähigkeit unseres Waldes durch klimastabile Baumarten und die Bekämpfung des Borkenkäfers an die Hand.

Bei den Wald-Jugendspielen geht es auf dem Parcours mit elf Stationen zudem da-rum, Fragen zum Lebens- und Naturraum Wald und dessen Leistungen sowie zur Forstwirtschaft und Jagd zu beantworten. Leichte sportliche Wettspiele lockern die Wissensaufgaben auf und fordern Geschicklichkeit, aber auch die Kooperationsfähigkeit der Klassen. Ein Wald-Experte – eine Forstpatin oder ein Forstpate – leitet die Schülerinnen und Schüler dabei an. „Es ist wichtig, dass die Kinder die Natur mit allen Sinnen erfahren: Im Wald lernen sie, woher der Rohstoff für das Schulbuch kommt, welche seltenen Tiere und Pflanzen bei uns heimisch sind und warum unser Wald als grüne Lunge bezeichnet wird“, sagte der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Winfried Werner.

Eingebunden in die Wald-Jugendspiele ist auch eine „Wald-Kunst“-Kreativaufgabe, bei der Waldkunstwerke aus Naturmaterialien gestaltet und fotografiert werden sollen. Das Thema des diesjährigen Kreativwettbewerbs: „Wohnen im WALD“. Denn im Wald lässt es sich gut leben. Ob in Höhlen oder Nestern, in Kuhlen, Sassen, Gängen oder Hügeln – der Wald ist vielfältiger Wohn- und Lebensraum für zahlreiche, teils seltene Tierarten. „Auch wir Menschen haben seit jeher den Wald für unsere Behausungen genutzt, haben mit dem vielseitigen Rohstoff Holz Häuser gebaut und eingerichtet. Holz ist ein kaum zu ersetzender umweltfreundlicher weil nachwachsender Bau- und Werkstoff, der in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnt“, so Sparkassenpräsidentin Läsch-Weber.


Hintergrund

Die Wald-Jugendspiele werden von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rheinland-Pfalz e.V. sowie Landesforsten Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten und dem Ministerium für Bildung durchgeführt. Die rheinland-pfälzischen Sparkassen sind seit Beginn Hauptförderer der Spiele.

Das Ziel: Bei den Schülerinnen und Schülern ein Grundverständnis für den Wald als Teil der natürlichen Umwelt aber auch als einen Raum zur Erholung zu wecken und ein Umweltbewusstsein aufzubauen. Damit leisten die Wald-Jugendspiele einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung und unterstützen die Ziele eines kinderfreundlichen Rheinland-Pfalz. Mit jährlich mehr als 15.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern aus rund 950 Klassen sind die Wald-Jugendspiele die größte außerschulische Veranstaltung der Umweltbildung im Land. 

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