| Gewässerschutz

Bund legt EU-Kommission Nitratbericht 2016 vor / Höfken: Bund muss dringend bei Düngeverordnung nachlegen

Der vorgelegte Nitratbericht 2016 der Bundesregierung an die EU-Kommission zeigt den Handlungsbedarf beim Thema Nitrat im Grundwasser: „In einigen Regionen Deutschlands konnten zwar Verbesserungen erzielt werden, nach wie vor gibt es jedoch viel zu tun. Wir müssen unsere heimischen Gewässer und unser Grundwasser besser vor Belastungen schützen. Denn Wasser bildet die Grundlage für unser Leben“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute.

 „Ein Hauptgrund der Nitratbelastung ist die Düngung von landwirtschaftlichen Flächen. Die Bundesregierung muss die Düngeverordnung deshalb dringend verschärfen, um eine weitere Überdüngung zu verhindern“, erklärte Höfken.

Der Bericht zeigt, dass aufgrund der seit einigen Jahren niedrigeren Stickstoffüberschüsse in Rheinland-Pfalz mittelfristig auch mit regional niedrigeren Nitratkonzentrationen im Grundwasser gerechnet werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass mindestens das derzeitige Niveau der Stickstoffüberschüsse gehalten werden kann.

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet alle Mitgliedsstaaten, ihre Gewässer bis 2027 in einen guten Zustand zu überführen. „Für rund 30 Prozent der Bäche, Flüsse und Seen in Rheinland-Pfalz trifft dies bereits heute zu“, so Höfken. Mit diesem Wert stehe Rheinland-Pfalz im Bundesschnitt an der Spitze. 42 der 117 Grundwasserkörper in Rheinland-Pfalz seien aufgrund der Nitratbelastung jedoch in keinem guten Zustand. Erste Maßnahmen zur Eindämmung der Nitratbelastung im Grundwasser existieren in Rheinland-Pfalz bereits: Zum Beispiel werden Landwirte im Programm „Gewässerschonende Landwirtschaft“ beraten, wie sie gewässerschonend arbeiten und die Düngung effizient gestalten können.
Die Landesregierung fördert außerdem den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft: „Von 2010 bis 2015 ist die ökologisch bewirtschaftete Fläche um rund 47 Prozent gewachsen und die Zahl der Ökobetriebe um 41 Prozent gestiegen“, erläuterte die Ministerin. Der Ökolandbau trägt durch eine flächengebundene Tierhaltung und einer dadurch begrenzten Stickstoff-Düngung zur Verringerung der Nitratbelastung bei. Beim Ökolandbau wird außerdem auf mineralischen Stickstoffdünger und umweltschädliche Pflanzenschutzmittel verzichtet.

 

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Wasser, Gesundheit

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