Es ist ein toller Anblick, wenn sich etwa 600 vierbeinige „Naturschützer“ in Filsen im Mittelrheintal auf den Weg machen, um Ufer, Gebüsche, ehemalige Weinberge oder Halbtrockenrasen vor dem Zuwachsen bewahren und durch ihr Fressen erhalten. Davon hat sich Umweltministerin Ulrike Höfken am Donnerstag bei einem Besuch der größten Schaf- und Ziegenherde in Rheinland-Pfalz überzeugt. Diese wird frei gehütet und zieht zwischen Mittelrhein, Westerwald und Taunus umher. Ein Schäfer führt die Tiere auf einer Tour entlang von historischen Wanderrouten und durch wertvolle Landschaftsräume. Die Tiere legen bis November mehrere hundert Kilometer zurück und fressen dabei etliche Tonnen Gras, Äste, Rinde, Blätter und Gebüsch. Die Ziegen sind bereits auf den Flächen aktiv. Die Schafe kommen nach, sobald sie geschoren wurden.
„Es ist ein ausgeklügeltes Beweidungssystem, das sich die Naturschützer für ihre tierischen Mitstreiter überlegt haben. Für die Pflege der FFH- und Naturschutzgebiete auf 400 Hektar ist die Beweidung ein wichtiger Beitrag. Die gute Kooperation zwischen den Partnern Naturpark Nassau, SGD Nord sowie der Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises und unserer Stiftung gewährt den Erfolg der Beweidung. Über die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz stellen wir gerne weitere Mittel in Höhe von 60.000 Euro zur Finanzierung der Beweidung in den nächsten beiden Jahren bereit,“ so Ministerin Höfken.
In einigen Gebieten sind die Bewohner offener Landschaften wie etwa der Neuntöter, Heuschrecken oder auch der Wendehals wieder eingewandert und haben ihr altes Refugium wieder besiedeln können. Höfken: „Abgrasen tut in der Tat gut!“
Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz unterstützt die Herde bereits seit über zehn Jahren. Zur Finanzierung der Stiftung vermittelt das Land Rheinland-Pfalz einen Zweckertrag aus der Lotterie „Die GlücksSpirale“ an die Stiftung.
Den aktuellen Beweidungsplan und weitere Informationen erhalten Sie unter: <link http: www.snu.rlp.de>www.snu.rlp.de/index.php