| Corona-Pandemie

250 weitere Corona-Tests pro Tag und 4.000 Schutzanzüge: Höfken mobilisiert Tiermediziner zur Eindämmung der Corona-Pandemie

Tierseuchenmedizinerinnen und -mediziner aus dem Landesuntersuchungsamt stellen Labore für Corona-Tests zur Verfügung / Einweg-Schutzoveralls aus der Tierseuchenbekämpfung bereitgestellt.
Untersuchung im Labor
Untersuchung im Labor

„Bei der Eindämmung der Corona-Pandemie geht es darum, dass alle an einem Strang ziehen. Deshalb sollen ab dem 14. April Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tierseuchendiagnostik am Landesuntersuchungsamt helfen, Corona-Tests zu untersuchen. So können künftig allein im Landesuntersuchungsamt 430 Tests ausgewertet werden“, sagt Umweltministerin Ulrike Höfken. Denn weitere Test-Möglichkeiten seien dringend nötig. Die Labore des Instituts für Tierseuchendiagnostik testen Proben wie Blut, Milch oder Kot auf verschiedenste Tierseuchenerreger, wie die der Afrikanischen Schweinepest (ASP) oder der Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern. Indem ein Teil der Untersuchungen reduziert wird, entstehen so Kapazitäten für 250 weitere Corona-Tests pro Tag. Dies ist möglich, da sich das Labor-Equipment nicht wesentlich unterscheidet und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend geschult sind.

Auch mit Schutzanzügen helfen die Tiermedizinerinnen und -mediziner nun aus: „Wir können 4.000 Einweg-Schutzoveralls für den Schutz der Menschen vor dem neuartigen Corona-Virus zur Verfügung stellen“, kündigt Höfken an. Diese Anzüge kommen aus den Mitteln der Tierseuchenbekämpfung und wurden aufgrund der Geflügelpest im Jahr 2006 beschafft. Sie sind original verpackt.

Umweltministerin Höfken stellt dennoch klar, dass auch weiterhin wichtige Untersuchungen hinsichtlich der Tierseuchendiagnostik laufen: „Sollte es zu einem Ausbruch einer Tierseuche kommen, müssen wir gewappnet sein. Deshalb sind einige tierseuchenmedizinische Untersuchungen zur Früherkennung unverzichtbar und es werden auch weiterhin Kapazitäten für einen Tierseuchenausbruch bereit gehalten.“ Ebenso werden die Untersuchungen von Schlachttieren fortgesetzt, um die Lebensmittelsicher-heit zu gewährleisten. Auch das Monitoring auf Afrikanische Schweinepest läuft weiter.

Die Ministerin bedauert es, dass Landwirte zum Teil nun einen Mehraufwand haben. Diese beziehungsweise Tierärztinnen und -ärzte können während der Corona-Krise nicht mehr auf das Landesuntersuchungsamt und deren Tiermedizinerinnen und -mediziner zurückgreifen, wenn es um Handelsuntersuchungen auf Blauzungenkrankheit geht. Stattdessen dürfen diese eigentlich staatlichen Untersuchungen ausnahmsweise durch private Labore durchgeführt werden. So kann der ohnehin schon eingeschränkte Handel mit Tieren so lange wie möglich aufrechterhalten werden. Denn Kälber aus Rheinland-Pfalz werden oft in die Niederlande transportiert, wo sie aufgezogen werden. Vorab muss aber ein Test auf die Blauzungenkrankheit erfolgen, da Rheinland-Pfalz zu einem Restriktionsgebiet gehört. Denn in den vergangenen Jahren kam es hier zu vereinzelten Infektionsfällen.

Ministerin Höfken dankt allen Akteuren für die Unterstützung in diesem Ausnahme-Fall und auch besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesuntersuchungsamtes und Ministeriums für Ihren Einsatz

 

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