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Umweltministerin Höfken zeichnet Forscherteam aus Saarbrücken aus – „Tierschutz beginnt mit Forschung nach Alternativen“

In Mainz wurde heute der mit 20.000 Euro dotierte „Preis zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungs­methoden für Tierversuchen“ an ein Forscherteam aus Saarbrücken verliehen.

Die Zielrichtung ist Tierschutz und konkret die Reduzierung des Einsatzes von Versuchstieren: Heute wurde in Mainz der „Preis zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden für Tierversuchen“ des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an das Forscherteam von Prof. Dr. Claus-Michael Lehr, Dr. Eva Maria Collnot, und Fransisca Leonard, Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Universität des Saarlandes aus Saarbrücken, das ein Modell zur Simulation der entzündeten Darmschleimhaut für einen therapeutischen Ansatz entwickelt hat. Das mit Zellen humanen Ursprungs arbeitende Modell schafft die Voraussetzungen belastende Tierversuche mittelfristig zu ersetzen.

 „Alternativen sind wichtig, um die Zahl der Tierversuche und Versuchstiere auf das Notwendigste zu beschränken“, betonte Umweltministerin Höfken in ihrer Begrüßung. Fehlen Alternativen, dann werden zur Unbedenklichkeitsprüfung von Stoffen weiterhin Tierversuche an der Tagesordnung sein“, so die Ministerin, die in diesem Zusammenhang auf die EU-Chemikalienverordnung - REACH - verwies.

2010 lagen insgesamt 8 Bewerbungen vor. Beurteilt und entschieden wurde von einer Fachjury bestehend aus einem Vertreter der Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ergänzungs- und Ersatzmethoden zur Tierversuch (ZEBET), einem Vertreter aus Wissenschaft und Forschung, einem Vertreter des Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten sowie einem Vertreter des Landesuntersuchungsamtes Rheinland-Pfalz und einer Vertreterin der Tierschutzkommission.

Seit 1992 fördert das Land Rheinland-Pfalz Forschungsprojekte mit dem Ziel, Ersatz-methoden zum Tierversuch zu entwickeln. Zuletzt hat das Umweltministerium ein vielversprechendes Kooperations-Projekt des Instituts für Humangenetik - Heidelberg und des Instituts für Biologische Grenzflächen in Karlsruhe bei der Entwicklung eines in vitro Modellsystems für die Charakterisierung der Sinusknotenfunktion bei intakter und gestörter Herzschrittmacherfunktion mit 58.000 Euro unterstützt. Seit 1992 hat das Land Fördermittel in Höhe von insgesamt 637.233 Euro für 13 Projekte bewilligt, darunter neun Projekte aus Rheinland-Pfalz.

Der Preis zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden für Tierversuche, der jetzt zum dritten Mal verliehen wurde, richtet sich an die die wissenschaftliche Forschung und an die Lehre.

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