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„Spitze Ohren, leiser Gang“ - Luchsfest in Kaiserslautern

Mit einem Luchsfest in Kaiserslautern wird die Wiederansiedelung des Luchses im Pfälzerwald gefeiert. „Mit dem Luchs-Projekt tragen wir zum Schutz einer gefährdeten Art bei, die in Europa nur noch in wenigen Gebieten vorkommt“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese.
Luchs. Foto: Ditmar Hufschlag

Mit einem Luchsfest in Kaiserslautern wird die Wiederansiedelung des Luchses im Pfälzerwald gefeiert. „Mit dem Luchs-Projekt tragen wir zum Schutz einer gefährdeten Art bei, die in Europa nur noch in wenigen Gebieten vorkommt“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese. „Der Luchs ist dabei ein Botschafter der Artenvielfalt“, so Griese. Er stehe für großflächige und naturnahe Waldlebensräume wie den Pfälzerwald. Einst habe der Mensch den Luchs ausgerottet, heute soll seine Popularität dazu beitragen, seinen Lebensraum und damit auch andere gefährdete Arten zu schützen. Dabei gelte es, alle Interessen zu berücksichtigen, die der Bevölkerung, Tierhaltung und Jagd bis hin zur Werbung im Tourismus. Das positive Image der Luchse werde schon jetzt in der Region zu Marketing- und Bildungszwecken eingesetzt.

Kurt Alexander Michael, Präsident des Landesjagdverbandes Rheinland Pfalz, betonte, dass der Jagdverband als anerkannter Naturschutzverband nicht tatenlos zusehen möchte, wie eine hochinteressante und anmutige, darüber hinaus dem Jagdrecht unterliegende Wildart aus der Landschaft verschwindet. „Aus diesem Grund unterstützen wir das Wiederansiedlungsprojekt im Pfälzerwald. Die überwältigende Mehrheit der rheinland-pfälzischen Jägerschaft steht als starker und verlässlicher Partner an der Seite der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland Pfalz. Wir sind sehr gespannt, wie sich die Luchspopulation im Pfälzerwald entwickeln wird“, so Herr Michael.

Ab dem kommenden Frühjahr sollen nach und nach 20 Luchse im Biosphärenreservat Pfälzerwald ausgewildert. Das von der EU geförderte LIFE–Projekt dauert insgesamt sechs Jahre. Es beinhaltet neben der eigentlichen Auswilderung der Tiere ein ganzes Bündel von Maßnahmen zur Akzeptanz- und Umweltbildungsarbeit. Zudem erhält jedes ausgesetzte Tier ein GPS-Halsband. Das ermöglicht, die Aufenthaltsorte der Tiere festzustellen und vieles über ihre Lebensweise herauszufinden. Das Projekt wird vom Umweltministerium und unter anderen auch vom WWF Deutschland, der Deutschen Wildtierstiftung, der Hit-Stiftung, NABU und BUND finanziell unterstützt.

Eingebettet war das Luchsfest in ein buntes und spannendes Familien-Programm unter dem Motto „spitze Ohren, leiser Gang“. Gemeinsam mit Projektpartnern wurde spielerisch Wissen zum Luchs und zur Wiederansiedlung vermittelt: Wildtiere zum Anfassen bot die Erlebnisschule Wald und Wild des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz. Am Stand des grenzüberschreitenden Vereins Luchs-Projekt Pfälzerwald/Vosges du Nord konnten kreative Luchs-Masken gestaltet werden. Der Projektpartner Landesforsten präsentierte das neue Forschungsprojekt der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) zu möglichen Einflüssen des Luchses auf die Rehbestände. Das Vorhaben wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Umweltministerium gefördert.

 

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