„Die ökologische Aufwertung der Kyll spielt langfristig nicht nur für den Lebensraum Fluss eine große Rolle. Sie dient auch dem Hochwasserschutz und schafft Bürgerin-nen und Bürgern einen Zugang zur Kyll. Mit einer zweiten Maßnahme geht die Renaturierung der Kyll in Gerolstein nun weiter voran: Der Bachlauf wird für einen besseren Hochwasserrückhalt aufgeweitet und soll städtebaulich in den Uferbereich einbezogen werden“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute bei der Bescheidübergabe in Gerolstein. Dort überbrachte sie Gerolsteins Bürgermeister Friedhelm Bongartz den Zuwendungsbescheid über 426.100 Euro für den zweiten Bauabschnitt des Projekts „Stadt im Fluss – Aufwertung des Kyllufers und Schaffung von Retentionsraum an der Kyll“.
„Die heutige Gewässerbewirtschaftung steht vor großen Herausforderungen: Es müssen die unterschiedlichen Interessen der Nutzer von Gewässern und die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Einklang gebracht werden. Mit der seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen ‚Aktion Blau Plus‘ schaffen wir diesen Spagat: Es kommt wieder mehr Leben in unsere Flüsse und Bäche und wir machen Gewässer wieder erlebbar für die Menschen – die Kyll hier in Gerolstein ist dafür das beste Beispiel“, so die Ministerin weiter.
Das Projekt „Stadt im Fluss“ umfasst an der Kyll Investitionen von mehr als 2,3 Millio-nen Euro und besteht aus drei Bauabschnitten: Der erste Bauabschnitt wurde im Mai 2017 fertiggestellt und vom Umweltministerium mit 1.034.500 Euro gefördert. „Der im ersten Bauabschnitt entstandene ‚Kyllpark‘ ist ein toller Beleg für ein erlebnisreiches Gewässer“, sagte Höfken. Beim zweiten Bauabschnitt geht es um das Areal vor dem Bahnhof. Vom Taxigebäude bis zur Kyllbrücke sollen mehrere Reihen Sitzblockstufen einen Zugang zum Wasser der Kyll ermöglichen. Im Abschnitt zwischen Kyllbrücke und Postgebäude sollen zwei bis drei Reihen Sitzblockstufen im oberen Bereich entstehen. Der Bachlauf soll städtebaulich in den Uferbereich einbezogen werden.
„Der Klimawandel ist in Rheinland-Pfalz besonders spürbar. Wir müssen uns auf eine Zunahme von Extremwettereignissen einstellen. Darum sind Maßnahmen der Renaturierung, für den Erhalt der Biodiversität und für den Hochwasserschutz in Bereich der Gewässer eine notwendige Investition in die Zukunft und Lebensqualität. Hier gehen ‚Aktion Blau Plus‘ und unser Aktionsprogramm für den Erhalt der Artenvielfalt ‚Aktion Grün‘ Hand in Hand“, betonte die Ministerin.