| Gewässerschutz

„Raus aus dem Gewässerbett“: Höfken startet „Aktion Blau Plus“

Nach dem Motto „Raus aus dem Gewässerbett“ hat die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken am Donnerstag die „Aktion Blau Plus“ zur ökologischen Entwicklung von Fluss- und Bachlandschaften gestartet.

Nach dem Motto „Raus aus dem Gewässerbett“ hat die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken am Donnerstag die „Aktion Blau Plus“ zur ökologischen Entwicklung von Fluss- und Bachlandschaften gestartet. Mit diesem Programm wird die erfolgreiche „Aktion Blau“ der Landesregierung um verschiedene „Plus“-Punkte erweitert: „Künftig gehen wir mit unseren Projekten in die Fläche. Bei unseren Renaturierungsmaßnahmen werden wir die kommunale Entwicklung, den Denkmalschutz, die Landwirtschaft und den Naturschutz miteinander vernetzen. Zudem werden wir die Menschen vor Ort verstärkt einbinden“, kündigte die Ministerin an.

Gewässer sind wertvolle Lebensräume. Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, das es zu schützen gilt. Mit der „Aktion Blau Plus“ sollen deshalb bis zum Jahr 2015 rund 110 Millionen Euro in die Gewässerentwicklung in Rheinland-Pfalz investiert werden. Das Programm ist ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die das Land dazu verpflichtet, eine gute Qualität der Fließgewässer herzustellen. Bislang sind in Rheinland-Pfalz 27 Prozent der Fließgewässer in einen guten Zustand. Im Bundesdurchschnitt wird nur bei 10 Prozent der Fließgewässer diese Anforderung erfüllt. Dies ist auch ein Erfolg der „Aktion Blau“: Mit einem Investitionsvolumen von 177 Millionen Euro wurden in den vergangenen 16 Jahren insgesamt 920 Renaturierungsprojekte an Flüssen umgesetzt und 780 Bachpatenschaften initiiert.

 „Damit geben wir uns aber noch nicht zufrieden“, sagte Umweltministerin Höfken. Mit der „Aktion Blau Plus“ wolle sie Kommunen und deren Partner in ganz Rheinland-Pfalz dazu animieren, sich für den Gewässerschutz und damit auch für mehr Lebensqualität gerade im ländlichen Raum zu engagieren. „Indem wir die Menschen vor Ort in die Planung einbinden, machen wir Bürgerbeteiligung konkret.“ Es sei vorgesehen, pro Jahr 100 bis 120 Projekte mit einem Investitionsvolumen von ca. 15 bis 20 Millionen Euro umzusetzen.
Als Pilotprojekt für das neue Programm stellte Höfken die Renaturierung für einen Abschnitt des Flüsschens Queich in Landau vor, die weit über das Flussbett hinaus gehen wird: Für das Vorhaben konnte das Land bislang die Universität Koblenz-Landau, die Stadt Landau sowie das Eduard-Spranger-Gymnasium in Landau gewinnen. So werden etwa Schülerinnen und Schüler mithelfen, den Queichabschnitt als außerschulischen Lernort zu entwickeln. Die Universität wird vor Ort die Bedeutung von Gewässern für die Biodiversität erforschen. Und die Stadt Landau wird durch die naturnahe Umgestaltung des Uferbereichs die Qualität des Wohnumfelds für die Anwohner verbessern. Nicht zuletzt soll ein Umweltparcours entstehen, den die Stadt Landau als einen Baustein für ein ökologisches Zukunftskonzept nutzen kann.

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